Dynamische Industrie
23.07.2020, 09:01 Uhr
Corona-Krise pusht Internetwirtschaft - E-Commerce profitiert am meisten
Die Internetwirtschaft zählt in den kommenden Jahren zu den dynamischsten Industrien in Deutschland, wie eine neue Studie des eco Verbands und der Unternehmensberatung Arthur D. Little zeigt. Am stärksten profitiert hier der Bereich E-Commerce.
Trotz der Corona-Krise, bei der einzelne grosse Segmente der Internetwirtschaft Einbrüche erlitten, ist bis 2025 mit einer Umsatzsteigerung um knapp 75 Prozent auf circa 253 Milliarden Euro zu rechnen. Gleichzeitig wird bis dahin knapp eine halbe Million Menschen in der Internetwirtschaft beschäftigt sein. Heute hat die Internetwirtschaft einen Anteil von 4,2 Prozent und 2025 einen deutlich grösseren Anteil von sieben Prozent am Bruttoinlandsprodukt.
Gleichzeitig stellt die Branche immer mehr Arbeitsplätze: Im Jahr 2025 werden über eine halbe Million Menschen in der Internetwirtschaft beschäftigt sein. Die Internetbranche gewinnt also gesamtwirtschaftlich stetig an Bedeutung.
"Die nächsten Jahre sind der Start in eine digitale Dekade der Superlative", sagt eco Vorstandsvorsitzender Oliver Süme. "Die Digitalisierung - das zeigt nicht nur Corona - wird auch in Zukunft eine immer bedeutendere Rolle innerhalb der deutschen sowie europäischen Wirtschaft einnehmen und langfristig steigt der Anteil der Internetwirtschaft in allen Branchen."
Darum müsse spätestens jetzt ein Umdenken in Unternehmen erfolgen, so Süme weiter, "Vom Big Player bis zum Mittelstand - von digitalen Infrastrukturanbietern bis zu Smart-Industrie - die Internetwirtschaft wird für das Wohl unserer Gesellschaft eine immer grössere Rolle spielen."
E-Commerce profitiert am stärksten
Trotz eines Umsatzrückgangs von 1,2 Prozent für die gesamte Branche wird die Internetwirtschaft 2020 voraussichtlich rund 145 Milliarden Euro umsetzen. Am stärksten profitiert hier der Bereich E-Commerce (B2B und B2C) sowie Betreiber von beitragspflichtigen Portalen, Classified Marketplaces, Werbeträger, Online-Vermarktungsunternehmen und Anbieter von Transaktionsdiensten: Rund 40 Prozent des Umsatzvolumens - 57 Milliarden Euro - werden 2020 in diesem Bereich generiert.
Im Zeitraum 2020 bis 2025 ist mit einem Wachstumspotenzial von durchschnittlich 10,3 Prozent pro Jahr zu rechnen. Ein weiteres Drittel des gesamten Umsatzvolumens wird 2020 durch digitale Geschäftsmodelle in Anwenderindustrien (Smart Industries) und durch die Vermarktung digitaler Inhalte (Paid Content) generiert.