Kundenbewertungen
22.06.2015, 15:55 Uhr
Amazon setzt auf maschinelles Lernen
Mehr aktuelle Kundenbewertungen: Amazon will in den USA mit einem neuen Tool die Produktbewertungen auf seiner Seite relevanter machen. Ausserdem startet in Deutschland das Marketing-Programm AMS.
In den USA stehen Änderungen beim Produktbewertungssystem von Amazon an. Der Internetmarktplatz setzt eine neue Bewertungsplattform ein, die intern dazu entwickelt wurde, die Bewertungen aktueller und hilfreicher zu machen. Dabei greift Amazon auch auf maschinelles Lernen zurück: "Das System lernt, welche Bewertungen besonders hilfreich für die Kunden sind - und verbessert sie im Laufe der Zeit", zitiert Cnet Amazon-Sprecherin Julie Law.
Im neuen System sollen die Bewertungen je nach Aktualität gewichtet werden. Auch Bewertungen, die von verifizierten Amazon-Käufern stammen, erhalten mehr Gewicht, genauso wie die Rückmeldungen, die von Kunden als hilfreich marktiert wurden. Die neue Bewertungsplattform wurde am vergangenen Freitag in den USA gestartet. Über mögliche Pläne, das neue System auch in anderen Märkten auszurollen, ist bisher noch nichts bekannt.
Maschinelles Lernen liegt grundsätzlich im Trend: Kürzlich legten sich sowohl Pinterest mit Kosei als auch Apple mit Whetlab Unternehmen zu, die im Bereich Machine-Learning entwickeln.
Amazon Marketing Services startet in Deutschland
In Deutschland bringt Amazon zudem jetzt auch sein Marketing-Programm AMS (Amazon Marketing Services) an den Start. Amazons Vendor Partnern können darüber Werbeanzeigen auf bestimmte Keywords platzieren. Die Display-Ads erscheinen oberhalb der Amazon-Suchergebnisse.
Für die Unternehmensberatung Fostec handelt es sich dabei um ein besonders disruptives Programm. Denn bereits in der Vergangenheit verwendet Amazon sowohl in den USA als auch in Deutschland den sogenannten Top-Search Sparkle mit Verlinkung auf den Brand Store, um Marken und Hersteller gezielt unter Druck zu setzen.
Während der Top-Search Sparkle bislang über den Vendor Manager bei Amazon gebucht werden musste und laut Fostec aufgrund des Preises, den Amazon hierfür aufgerufen hat, eher verhalten zum Einsatz kam, entscheidet im AMS Programm von nun an Angebot und Nachfrage über den Preis eines bestimmten Keywords.