Produktfälschung
11.02.2021, 13:55 Uhr
Amazon und Luxus-Label Salvatore Ferragamo klagen gegen Fälscher
Amazon und die Modemarke Salvatore Ferragamo haben in den USA gemeinsam zwei Klagen gegen vier Einzelpersonen und drei Unternehmen wegen Fälschungen von Ferragamo-Produkten eingereicht.
Amazon hat Markenfälschern schon länger den Kampf angesagt. Im aktuellen Beispiel endet dieser nun vor dem US-Gericht: Der Marktplatzriese hat gemeinsam mit der italienischen Luxus-Modemarke Salvatore Ferragamo in Washington Klagen gegen Produktfälscher eingereicht.
Diese richten sich konkret gegen vier Einzelpersonen und drei Unternehmen; der Vorwurf lautet "Fälschung von Ferragamo-Produkten". Die Beklagten hätten versuchten, die Fake-Produkte im Amazon-Store anzubieten. Damit hätten sie gegen die Richtlinien von Amazon, die Eigentumsrechte von Ferragamo und gegen das Gesetz verstossen.
Das Markenlabel von Ferragamo sei ohne Genehmigung verwendet und Kunden damit wissentlich getäuscht worden.
Massnahmen gegen Fälschungen
Amazon verbietet den Verkauf gefälschter Produkte in seinem Store und hat nach eigenen Angaben im Jahr 2019 mehr als 500 Millionen US-Dollar investiert, um Kunden und Marken vor Betrug und Missbrauch, einschliesslich Fälschungen, zu schützen. Zu den Massnahmen zählen eine strenge Überprüfung der Verkäufer, KI-Technologien und Markenschutz-Tools wie Project Zero oder Brand Registry.
Auch mit der Beauty-Marke KF Beauty, dem italienischen Modeunternehmen Valentino und der dänischen Outdoor-Marke YETI hatte Amazon bereits gegen Produktfälscher geklagt.
"Wir lassen keine gefälschten Waren in unserem Shop zu, und ergreifen entsprechende Massnahmen, um Akteure zur Rechenschaft zu ziehen, die versuchen, unsere Schutzmassnahmen zu umgehen", betont Dharmesh Mehta, Vice President, Customer Trust and Partner Support bei Amazon. "Wir arbeiten eng mit Luxus- und Kosmetikmarken, kleinen Unternehmen und weltweit bekannten Marken zusammen. Wir werden weiterhin für den Schutz des geistigen Eigentums kämpfen, egal ob kleiner Familienbetrieb oder Fortune-500-Unternehmen."
Auch Ferragamo selbst ist aktiv: Die Brand hat 2020 mithilfe ihrer Online-Überwachungsaktivitäten 3 Millionen illegale Profile auf den wichtigsten Social-Media-Plattformen weltweit abfangen, blockieren und entfernen können. Zudem wurden etwa 94.000 gefälschte Produkte blockiert und von Online-Auktionsseiten entfernt. Ferragamo hat ausserdem im Rahmen von Zivilverfahren vor einem New Yorker Bundesgericht gegen Hunderte von illegalen Websites geklagt und dafür 2,8 Millionen US-Dollar Schadenersatz zugesprochen bekommen.