Affiliate Marketing für den Handel

Affiliate-Netzwerk versus Private-Programm

Je nach Strategie ist die Zusammenarbeit mit nur einem oder mehreren Netzwerken der Affiliate-Branche sinnvoll. Die Anzahl der Netzwerke ist zwar gross, allerdings lassen sich diese anhand verschiedener Kriterien unterscheiden. Technologien, Tools und Services, die branchenspezifische Ausrichtung sowie die Reichweite sind relevant und entscheidenden über ­eine Zusammenarbeit. Lassen sich nicht alle Anforderungen durch ein Netzwerk allein abdecken, braucht es eine Strategie mit mehreren Affiliate-Netzwerken.
Das "Private Affiliate Network" (White Label Solution) ist ein weiterer Ansatz. Im Gegensatz zum öffentlichen Affiliate-Netzwerk hat hier meist nur eine kleine Auswahl von Publishern eines Advertisers Zutritt. Oft nutzen umsatzstarke Advertiser diese Netzwerke, um dort mit wenigen Top-Publishern zusammenzuarbeiten.
Neben verschiedenen Netzwerken und Technologien nutzen Advertiser oft auch Agenturen, die ihnen beratend oder ausführend zur Seite stehen. Zu den bekanntesten zählen derzeit Explido, Blue Summit, The Reach Group und Xpose360.Auch Zertifikate, wie der Code of Conduct des Bundesverbands Digitale Wirtschaft, erleichtern die Auswahl qualifizierter und seriöser Dienstleister, Netzwerke sowie "White Label"-Angebote.

Publisher-Modelle und Erfolgsfaktoren

Affiliate Marketing ist weitaus mehr als die Bereitstellung von Werbeplätzen auf Webseiten. Businessmodelle der Publisher sind vielfältig und unterliegen einem stetigen Wandel. Den Löwenanteil der Affiliate-Provisionen verdienen professionelle Vertriebspartner, die sich auf ein bestimmtes Modell spezialisiert haben. Zu den erfolgreichsten Publisher-Modellen gehören Cashback, Couponing, Content sowie Produkt- und Preisvergleichsseiten. Auch der Bereich Influencer und Social Media hat gerade in den letzten Jahren einen ­Hype erfahren.
Doch ein Affiliate-Programm ist zuerst eine Möglichkeit, um Produkte oder Dienstleistungen im B2C-Umfeld zu bewerben. Der Erfolg steht und fällt mit der sorgfältigen Planung, der Steuerung und der Erfolgsanalyse des Programms. Ein Schlüsselfaktor ist die Pflege der Beziehungen zu Publishern. Darüber hinaus sind gezielt ausgespielte und frühzeitig geplante Promotions, Kampagnen und Specials zu Valentinstag, Muttertag ­sowie allen bekannten Saison- oder Hauptverkaufszeiten zwingend erforderlich. Die Monate November und Dezember sind aufgrund der Weihnachtszeit auch im ­Affiliate Marketing die umsatzstärksten. In den anderen Monaten des Jahres steckt, je nach Produkt und Branche, natürlich ebenfalls sehr viel Potenzial.

Themen und Trends, die für Diskussion sorgen

Affiliate Marketing als Online-Marketing-Instrument entwickelt sich ständig weiter. Wer es also professionell und zeitgemäss betreiben will, sollte sich über die aktuellen Trends informieren. Dafür empfiehlt sich der Besuch führender Fachkonferenzen, wie der Tactixx oder der Affiliate Conference in Deutschland und der "Performance In" in London sowie des Affiliate Summit und der CJU in den USA.
Grosse Diskussionen gibt es derzeit um die Customer Journey und ihre Nachvollziehbarkeit. Dies führt zur Abkehr vom "Last Click"-Modell ("Der letzte Werbekontakt bekommt die höchste Provision"). Während einige Publisher-Modelle dadurch bevorzugt werden, gehen beispielsweise Influencer, die womöglich mehr Einfluss auf eine Kaufentscheidung hatten, leer aus. Neue Tracking-Methoden und Attributionsmodelle ermöglichen es jedoch, alle an der Customer Journey beteiligten Pub­lisher gerecht zu vergüten.
Da der Konsument im Laufe eines Tages verschiedene Endgeräte nutzt, zudem auch immer mehr mobil gekauft wird, spielt "Cross-Device Tracking" ebenfalls eine grosse Rolle im Affiliate Marketing. Es ist heute möglich, User geräteübergreifend, also auf dem jeweils gerade genutzten ­Device, zu bewerben. Advertiser, die diese Optionen bei ihren Affiliate-Strategien berücksichtigen, sichern sich langfristigen Erfolg und Wettbewerbsfähigkeit.

Affiliate als Brücke zu den Märkten anderer Länder

Bei der Kaufentscheidung nutzen Kunden unterschiedliche Kanäle. Das Affiliate Marketing muss daher auch im Kontext mit anderen Online-, aber auch Offline-Massnahmen gesehen werden. Im Idealfall erfolgt eine übergreifende Erfolgsanalyse mit Benchmark der verschiedenen Marketing-Kanäle. Die professionelle Auswertung von Daten aus dem Affiliate Marketing ist dabei hilfreich. Umgekehrt lassen sich mit diesen Analysen Programme ­effektiver und erfolgreicher gestalten.
Eine internationale Zusammenarbeit mit Affiliates ist für Merchants lukrativ, die ihre Produkte in mehreren Sprachen und Ländern anbieten. Insbesondere für Unternehmen, die auf Märkten anderer Länder Fuss fassen wollen, bietet Affiliate Marketing einen kosteneffizienten und vor allem risikoarmen Weg, neue Kunden zu gewinnen und damit den Umsatz zu steigern. Es empfiehlt sich dabei, mit globalen Netzwerken zu arbeiten, die neben der internationalen Publisher-Base über ein länderübergreifendes, aber auch lokales Account-Management und entsprechenden Support verfügen.



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