Microsoft lanciert Cloud-Region Schweiz
Finanzwirtschaft und Verwaltung
Über die fehlende Nachfrage nach Cloud-Dienstleistungen aus Schweizer Rechenzentren kann sich Microsoft offenbar nicht beklagen. In der Medienmitteilung ist von zunächst 30 Unternehmen zu lesen, die als «Early Adopters» die Azure Services nutzen wollen. Dazu zählen BKW Group, Exploris Health, die Mobiliar, Skyguide, Swiss Re und die UBS. Die Stadt Zug steigt offenbar erst später ein, hat sie sich doch für den Einsatz von Office 365 aus der Schweizer Cloud entschieden. Credit Suisse Schweiz will nach Aussage des scheidenden Leiters IT und Operations, Mario Crameri, ebenfalls die lokalen Microsoft-Rechenzentren nutzen. Allerdings zählt die Grossbank nicht zu den genannten «Early Adopters».
Die Swisscom kündigt in einer Mitteilung an, heute bestehende Outsourcing-Kunden auf Azure neu in die Schweizer Infrastruktur bringen zu wollen. Via einer direkten und privaten Anbindung («ExpressRoute») an die Schweizer Azure-Rechenzentren könnten auch alle übrigen Kunden die neuen Services nutzen. Wie der Telko schreibt, liefen die Verbindungen nicht über das öffentliche Internet, böten eine geringe Latenz und liessen sich einfach in die Swisscom-Lösungen integrieren.
Genf wird globaler Knotenpunkt
Die Anbindung an die globale Cloud-Infrastruktur von Microsoft erfolgt über das neue Rechenzentrum in der Region Genf. Wie aus einem Blogpost von Microsofts Yousef Khalidi hervorgeht, ist Genf eine der neuen «Azure Edge Sites». Dort würde der Netzwerk-Verkehr bis zu Faktor 10 beschleunigt, schreibt der Corporate Vice President für Azure Networking. Das Genfer Data Center diene ausserdem als neuer Zugangspunkt für «ExpressRoute», über den lokale Informatikressourcen bei den Kunden mit Azure verbunden werden können.
Gemäss eigenen Angaben betreibt Microsoft in 54 Azure-Regionen weltweit mehr als 150 «Azure Edge Sites». Davon seien Genf und 30 weitere neu. Von den «ExpressRoute Meet-me Sites» gab es global bis anhin 21. Neben Genf kommen nun 13 hinzu.