Cloud-Deployment-Varianten
26.02.2019, 14:22 Uhr
Welche Cloud für wen und für welchen Zweck?
Unternehmen müssen mittlerweile zwischen mehreren Cloud-Varianten wählen. Für die Verwaltung der verschieden Modelle eignet sich zudem eine Cloud-Management-Plattform.
Cloud-Computing verdrängt zunehmend die jahrzehntelang gewohnte IT. Laut Bitkom-Cloud-Monitor 2018 nutzen bereits zwei von drei deutschen Unternehmen IT-Ressourcen aus der Cloud - Tendenz steigend. Der Trend, Software, Storage oder Rechenleistung Mitarbeitern flexibel und schnell über Datennetze bereitzustellen, nimmt weder bestimmte Branchen noch bestimmte Betriebsgrössen aus.
Die wachsende Cloud-Dominanz hat ihren Grund: Viele Analysten und IT-Entscheider sehen in der Cloud einen modernen Business-Enabler, der alte und starre IT-Strukturen ablöst. Mit dem neuen IT-Konzept lassen sich Geschäftsprozesse optimieren und Unternehmen insgesamt agiler gestalten. „Cloud-Computing hilft Unternehmen jeder Grössenordnung, die Herausforderungen der digitalen Transformation zu meistern“, bringt es Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research, auf den Punkt.
Für die Digitalisierung und die immer komplexeren digitalen Geschäftsprozesse stellen Cloud-Services mit ihren agilen, skalierbaren und automatisiert verfügbaren Ressourcen die passenden Tools bereit. Allerdings ist Cloud-Service nicht gleich Cloud-Service. Wie bei allem, was sich rasch entwickelt, ist es auch im Cloud-Computing in den letzten Jahren zu Differenzierungen und Spezialisierungen gekommen.
Inzwischen hat sich eine breite Palette an unterschiedlichen Cloud-Formen etabliert. Die wichtigsten dieser Deployment- oder Bereitstellungsmodelle sind Public, Private, Hybrid und Multi-Cloud. Hinzu kommen noch Untergruppen wie Managed Hosted Cloud. Aus diesen Modellen müssen Unternehmen die Variante wählen, die ihren individuellen Anforderungen in puncto Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Agilität am besten entspricht. Allerdings ist nicht immer ganz klar, welches Deployment-Modell welche Anforderungen abdeckt. IT-Entscheider kennen zwar ihre Business-Herausforderungen, doch welches Cloud-Modell zu welchen Anforderungen passt, das lässt ich nicht unmittelbar erkennen. Dieser Beitrag versucht, Licht ins Dunkel zu bringen.
“„Cloud-Computing hilft Unternehmen jeder Größenordnung, die Herausforderungen der digitalen Transformation zu meistern.“„
Standardisierte IT-Dienste
Wer Cloud sagt, meint meist Public Cloud - das einfachste und populärste aller Cloud-Modelle. Das Grundprinzip: Public-Cloud-Provider wie Microsoft, Google oder Amazon stellen auf ihren öffentlich zugänglichen Cloud-Servern standardisierte IT-Ressourcen über eine Internetverbindung bereit. Das können Software-Services wie E-Mail-Systeme und Kommunikationslösungen sein oder Infrastruktur-Komponenten wie Rechenkapazitäten oder Speicherplatz.
Der zentrale Nutzen von Public-Cloud-Services besteht darin, dass Unternehmen sehr schnell, sehr flexibel und sehr günstig auf standardisierte IT-Ressourcen zugreifen können - viel schneller, flexibler und günstiger als dies mit einer internen On-Premise-IT möglich wäre. In Zeiten sich schnell ändernder Märkte und Kundenanforderungen kann das nicht hoch genug geschätzt werden.
Die öffentlich zugänglichen Cloud-Dienste nach dem Prinzip Software as a Service (SaaS) sind grundsätzlich für alle Unternehmen geeignet, die mit Standardanwendungen arbeiten und auf aufwendiges Customizing verzichten können. Breit einsetzbar für alle sind Office-Anwendungen wie Text-, Tabellen-, Collaboration- oder Präsentationsprogramme. Geschäftskunden können aber auch auf hochkomplexe Cloud-Business-Services wie ERP-, CRM- und DMS-Systeme zugreifen. Beispielsweise steht S4/HANA vorkonfiguriert auf SAP-Servern als Software as a Service in einer Public-Cloud-Version bereit.
Grossen Nutzen ziehen viele Unternehmen aus Public-Cloud-Services für Collaboration und mobilen Datenzugriff. Dies gilt besonders für Anwender, die hohe Anforderungen an räumliche Unabhängigkeit und Zusammenarbeit in Teams haben. Dadurch, dass die Dienste weltweit überall sofort und ohne Einschränkungen verfügbar sind, können Mitarbeiter im Aussendienst, in Zweigstellen und Filialen sowie im Homeoffice umfassend kooperieren und zusammenarbeiten.
Die Services reichen von Internet-Telefonielösungen über Instant-Messaging-Systeme und umfangreiche Optionen, Dokumente gemeinsam zu betrachten und zu bearbeiten, bis hin zu Audio- und Videodiensten. Laut Bitkom-Cloud-Monitor berichten drei von vier Public-Cloud-Nutzern von positiven Effekten durch ortsunabhängigen Zugriff auf ihre IT.