Milliarden-Nachzahlungen?
30.08.2016, 22:45 Uhr
Brüssel erklärt Apples Steuer-Deals in Irland für unzulässig
Die EU-Kommission hat laut Medienberichten Apples Steuerdeal mit Irland für unzulässig erklärt. Den Tech-Riesen könnte das Milliarden kosten.
Die EU-Kommission will laut Medienberichten die Steuerkonditionen für Apple in Irland für unzulässige Beihilfen erklären und damit den Weg für potenziell milliardenschwere Nachforderungen ebnen. Die Entscheidung könne bereits am Dienstag bekanntgegeben werden, berichteten der irische Sender RTE, die Nachrichtenagentur Bloomberg, die "Financial Times" und das "Wall Street Journal" am Montag unter Berufung auf informierte Personen.
Die EU-Kommission erklärte bereits in einer vorläufigen Einschätzung im Zuge ihrer jahrelangen Ermittlungen, Irland habe Apple günstigere Steuer-Konditionen gewährt, um den Konzern als Arbeitgeber zu gewinnen. Das wäre aus Sicht der Brüsseler Behörde eine wettbewerbswidrige Beihilfe. Die von der Kommission angeprangerten Deals gehen auf das Jahr 1991 zurück und wurden 2007 erneuert.
Die irische Regierung besteht darauf, dass die Vereinbarungen rechtens seien und kündigte an, sie wolle vor Gericht ziehen, wenn die Kommission die Steuerdeals für unzulässig erklären sollte. Auch Apple schloss einen solchen Schritt nicht aus. Der Konzern wolle in Brüssel fair angehört werden, sagte Apple-Chef-Tim Cook jüngst in einem Interview der "Washington Post". Anderenfalls werde Apple Widerspruch einlegen. Der Konzern betonte stets, er zahle alle geforderten Steuern.