Google
07.11.2022, 21:44 Uhr
Google Pixel Watch: Was taugt das smarte Chronometer?
Lange Jahre hat sich Google bei Smartwatches um die Software gekümmert und die Hardware Partnern wie Motorola, Fossil oder Samsung überlassen. Doch jetzt steigt Google mit der Pixel Watch in den Ring.
Anprobe sinnvoll: Im Vergleich zu anderen Smartwatches kann die Pixel Watch je nach Handgelenk relativ zierlich erscheinen.
(Quelle: Bernd Diekjobst/dpa-tmn)
Im September 2014 kam die erste Apple Watch auf den Markt und setzte sich in Windeseile an die Spitzen der Verkaufsliste – bis heute. 2014 ist aber auch das Jahr, in dem Google eine erste Version eines Betriebssystems für Smartwatches vorstellte, damals noch unter dem Namen Android Wear.
Die Liste der Computeruhren-Hersteller, die mit der Google-Software ihr Glück versuchten, ist lang. Sie reicht von Asus über Fossil und HTC bis hin zu Samsung oder Huawei. Den Siegeszug der Apple Watch konnte aber niemand stoppen, auch nicht der Schweizer Uhrenpionier TAG Heuer, der sich 2015 an einer Android-Smartwatch versuchte.
Google selbst hat in all den Jahren keine einzige Smartwatch gebaut. Doch seit Anfang Oktober ist die allererste Google Pixel Watch zu haben. Wir haben sie zwei Wochen lang im Alltag getestet.
Am Erscheinungsbild der ersten Smartwatch von Google scheiden sich die Geister. Die einen erinnert die klassisch runde Form der Pixel Watch mit ihrem gewölbten Uhrenglas an die elegante Bauhaus-Armbanduhr, die der Schweizer Designer Max Bill ab 1961 für Junghans entworfen hat. Die anderen attestieren der Pixel Watch dagegen ein langweiliges Design, gerade weil sie so sehr nach herkömmlicher Armbanduhr aussieht.
Design-Urteil mit Uhr in der Hand bilden
Man sollte sein eigenes Urteil nicht alleine von Fotos abhängig machen, denn wenn man die Pixel Watch in der Hand hält, erscheint sie sehr elegant und hochwertig, nicht wie eine «Uhr aus dem Kaugummiautomaten», wie etwa auf Twitter zu lesen war.
Im Vergleich zur Apple Watch oder auch zur Samsung Galaxy Watch kommt die Pixel-Uhr aber zierlich daher. Google bietet sie nur in einer Version mit 41 Millimetern Durchmesser an. Am Handgelenk eines Menschen mit kräftigem Unterarm mag das zu klein sein.
Der runde Bildschirm hat einen Nachteil gegenüber einem rechteckigen Display wie bei der Apple Watch. Längere Nachrichten lassen sich deutlich schlechter lesen. Und eine virtuelle Tastatur hat auf dem Rund so wenig Platz, dass man Schwierigkeiten hat, mit dem Finger den richtigen Buchstaben zu treffen.
Das ist bei der Pixel Watch auch deshalb eine Herausforderung, weil das runde 1,6-Zoll-Display mit 384 mal 384 Pixeln auch noch über einen vergleichsweise dicken, schwarzen Rand verfügt. Die Lösung von Google: Eine Sprachbedienung, die hervorragend funktioniert. Ausserdem ist das AMOLED-Display mit 1000 Nits so schön hell, dass man auch im Sonnenlicht die Inhalte auf der Uhr gut erkennen kann.