Speicher
17.07.2018, 09:45 Uhr
Test: Toshiba SSD OCZ RC100 (240 GB)
Günstling: Mit dem Modell OCZ RC100 lanciert Hersteller Toshiba eine preiswerte SSD-Datenträgerserie. Wir haben das 240-GB-Modell getestet, das laut Toshiba für nur Fr. 64.90 erhältlich ist.
Mit der neuen SSD-Serie OCZ RC100 will der Hersteller Toshiba auf den gesamten Mainstream-Computer-Sektor fokussieren. Was das heisst? Die neuen Datenträger sollen sich optimal für Gaming-Desktops, Notebooks, aber auch für Mini-PCs empfehlen. Verfügbar sind die neuen Laufwerke mit Speicherkapazitäten von 120, 240 und 480 GB.
Preisgünstige Datenträger
Das Besondere ist das Preis-Leistungs-Verhältnis: Mit der RC100-Serie positioniert sich Toshiba, nach eigenen Angaben, «preislich auf SATA-Niveau, aber mit wesentlich höherer Performance von Datenraten mit bis zu 1600 MB/s». Das kleinste Modell mit einer Kapazität von 120 GB gibt es, so Toshiba, bereits für einen Strassenpreis von Fr. 44.90 (Fr. 0.341 pro GB), das 240-GB-Modell wechselt für Fr. 64.90 (Fr. 0.2704 pro GB) den Besitzer. Für den Datenträger mit 480 GB verlangt das Unternehmen Fr. 119.– (Fr. 0.2479 pro GB).
Achtung: Zum Zeitpunkt unserer Recherchen am 13. Juli 2018 konnten wir leider keine Verkaufsstellen in der Schweiz finden, die den Speicher zu diesem Gigabyte-Preis anbieten. PCtipp hat dazu bei Toshiba nachgefragt. Hier die Antwort von Toshiba Deutschland: «Gründe, dass die Preise mittlerweile wieder gestiegen sind, ist die aktuell knappe Lieferbarkeit. Die SSDs waren in Windeseile ausverkauft. Das sollte sich in den nächsten Wochen wieder entspannen, wir warten derzeit auf neue Ware.» PCtipp hat als günstigsten Preis den Anbieter Alternate ausfindig gemacht. Der deutsche Händler versendet auch in die Schweiz, allerdings mit zusätzlichen Kosten von 15 Franken. Sobald auch Schweizer Händler die Datenträger zu einem ähnlichen Preis anbieten (ohne solch hohe Versandkosten), werden wir den Preis updaten und unsere Leserinnen und Leser darüber informieren.
Eigenentwicklung: Technologisch setzt der Hersteller auf den eigenentwickelten SSD-Controller im Single-BGA-Package-Design. Anwendern steht damit eine performante, aber zugleich kostengünstige Alternative zu deutlich teureren NVMe-SSDs zur Verfügung. Die drei verfügbaren RC100-Modelle besitzen einen kompakten M.2-2242 (22 × 42 mm)-Formfaktor und zählen damit zu den kleinsten verfügbaren SSDs für Endanwender. Angebunden sind die Modelle über ein PCIe-×2-Interface, das sowohl B- als auch M-Konnektoren nutzt und damit in alle M.2-Motherboard-Steckplätze passt.
Weiterer Pluspunkt soll auch die vergleichsweise geringe Leistungsaufnahme sein. Sie liegt gemäss Toshiba nur noch bei rund 70 Prozent eines vergleichbaren High-End-NVMe-Laufwerks. Dadurch profitieren mobile Anwender von einer längeren Akkulaufzeit. Toshiba stellt dem Datenträger die SSD-Utility-Management-Software zur Seite. Das Tool hilft bei der Wartung und Überwachung des Datenträgers.
Einbau im NUC-Mini-PC
Für den Test hat der PCtipp das 240-GB-Modell in den Mini-PC NUC 5i5RYB von Intel erst eingebaut und danach die Leistung des Datenträgers im Rechner getestet. Der Einbau selbst geht schnell vonstatten: Zuerst wird der Mini-PC aufgeschraubt, der mit einer Intel-Vierkern-CPU vom Typ Core-i5 und einem 8 GB grossen DDR3-Speicher konfiguriert geliefert wird. Dazu erst die vier einzelnen Schrauben auf der Unterseite des Gehäuses lösen und danach den Deckel des quadratischen Mini-PCs abnehmen.
Intel NUC 5i5RYB: Diese vier Schrauben gilt es zu lösen
Quelle: PCtipp
Dann erfolgt der Einbau des SSD-Datenträgers. Das geht recht schnell. Dazu wird der Speicher aus der Verpackung genommen (eine kleine Betriebsanleitung liegt bei) und in den zugehörigen M.2-Slot des NUC-Minis geschoben. Zuletzt wird der SSD-Speicher noch mit einer Schraube direkt arretiert, damit dieser fest im Sockel des Mainboards sitzt. Tipp: Da es sich um eine neue SSD-Generation handelt, empfiehlt es sich auf jeden Fall, das neuste BIOS-Update für das Mainboard herunterzuladen und zu installieren. So stellen Sie sicher, dass der Speicher auch korrekt ausgelesen und letztendlich erkannt wird.
Intel NUC 5i5RYB: der Einbau des kleinen Speichers
Quelle: PCtipp
Benchmark-Tests
Im Test haben wir mit dem SSD-Speicher von Toshiba auf dem NUC-PC das Betriebssystem Windows 10 Home (64 Bit) installiert. Dazu wurde ein bootfähiger USB-3.0-Speicher per Media Creation Tool von Microsoft erstellt. Das Tempo der Windows-10-Installation lieferte uns dazu gleich einen ersten Benchmark, der aufhorchen liess: Gerademal 5 Minuten benötigte der komplette Setup-Vorgang, um Windows 10 auf den 240 GB grossen SSD-Speicher zu schreiben. Der anschliessende Boot-Vorgang wurde dabei in nur 4 Sekunden (!) durchlaufen, danach konnte mit dem Betriebssystem gearbeitet werden. Unterm Strich ein Top-Ergebnis.
Im Anschluss daran wurden für die Leistungsmessungen der AS SSD Benchmark sowie das hauseigene SSD-Utility verwendet. Letzteres gibt zudem Aufschluss darüber, ob der Speicher korrekt in das Betriebssystem eingebunden wird und zeigt die Temperatur sowie den Gesundheitszustand des Datenträgers an.
AS SSD Benchmark: Bei diesem SSD-Benchmark wurde zuerst das Lese- und Schreibtempo ermittelt. Im sequenziellen Modus erreicht der Speicher 581,86 MB/s, geschrieben wird mit einem Maximaltempo von 516,10 MB/s.
AS-SSD-Benchmark-Test: «ISO», «Programm» und «Spiel»
Quelle: PCtipp
Beim Kopier-Benchmark blieben unter der «ISO»-Messung 519,98 MB/s übrig, bei Spielen schaffte der SSD-Speicher noch 343,88 MB/s.
Toshiba SSD Utility: Danach haben wird das hauseigene Toshiba-Tool «SSD Utility» installiert, um zu überprüfen, ob der Speicher korrekt ausgelesen und erkannt wird.
Zudem beinhaltet der Speicher auch eine kleine Benchmark-Suite. Auch diese Messung haben wir mit dem Speicher erfolgreich bewältigt.
Bewertung und Fazit
Toshiba hat mit der SSD-Datenträgerserie OCZ RC100 einen cleveren Schachzug gemacht. Der Speicher ist schnell installiert und kommt in praxisnahen Anwendungen mit einer feinen Top-Geschwindigkeit, die gleichsam den Boot-Vorgang, das Öffnen von Programmen respektive das Transferieren von Dateien von A nach B spürbar beschleunigt. Unsere Tests zeigen zudem, dass der Speicher auch in den synthetischen Benchmarks (z.B. AS SSD Benchmark) überzeugt. Im Vergleich zu einem Samsung 840 Evo und auch 860 Evo liegt das 240 GB grosse Modell knapp in Führung und das zu einem besseren GB-Preis. Im Vergleich zum High-End-Modell Samsung-Serie 970 Evo muss sich das Toshiba-Modell allerdings geschlagen geben. Allerdings bleibt Toshiba noch beim Verkaufspreis in der Schweiz den Beweis für einen attraktiven Preis schuldig, da alle drei Modelle noch nicht zu den versprochenen Preisen erhältlich sind. Da auch der Preis bei der Benotung eine Rolle spielt und Toshiba (wohl nachlegt), verzichten wir auf eine endgültige Note, werden die finale Bewertung in Kürze nachliefern. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis dürften jedoch die beiden grösseren Modelle mit Kapazitäten von 240 GB und 480 GB haben. Tipp: Sämtliche Messungen sowie der komplette Einbau des SSD-Datenträgers finden Sie in der nachfolgenden Bildergalerie.
Toshiba OCZ RC100 (240 GB)
Positiv: Preis pro Gigabyte, Grösse, Garantie
Negativ: Wärmeentwicklung bei längerem Betrieb
Details: OCZ RC100 (240 GB), SSD-Speicher, M2.-Format, PCIe (2 ×), div. Funktionen, SSD-Utility, 3 Jahre Garantie
Strassenpreis: Fr. 68.90 (+ Fr. 15.– Versandpauschale)
Info: alternate.ch
Negativ: Wärmeentwicklung bei längerem Betrieb
Details: OCZ RC100 (240 GB), SSD-Speicher, M2.-Format, PCIe (2 ×), div. Funktionen, SSD-Utility, 3 Jahre Garantie
Strassenpreis: Fr. 68.90 (+ Fr. 15.– Versandpauschale)
Info: alternate.ch