Test 16.06.2024, 15:00 Uhr

Test: Sony ULT Power Sound

Unter dem Namen «ULT Power Sound» lanciert Sony eine Familie neuer Lautsprecher und Kopfhörer für «Musikfans, die kraftvollen und tiefen Sound mit Gänsehauteffekt lieben». Wer tut das nicht? Darum haben wir gleich drei dieser «Gänsehaut»-Produkte getestet.
Mit seiner «ULT Power Sound»-Reihe hat Sony wohl eher nicht die Opernbesucher im Blickfeld
(Quelle: Sony)
Laut Sony steht der Begriff ULT (gesprochen «alt») für «ultimativen Power-Sound für Bassline-Besessene». Damit ist das Zielpublikum eingegrenzt: Es sind bestimmt nicht distinguierte Klassik- und Opernliebhaber, sicher auch nicht Geniesser von komplexem Jazz – ja sogar die Fraktion der Rock- und Metal-Headbanger mag es nicht, wenn die geliebten Gitarrensoli und Vocals in einem donnernden Bassgewitter untergehen. Sonys Bildsprache macht es endgültig klar: ULT ist vor allem für Aficionados des Sprechgesangs mit seinen pumpenden Bässen gedacht.

Bislang gehören zur «ULT Power Sound»-Familie die drei Lautsprecher ULT Tower 10, ULT Field 7 und ULT Field 1 sowie der Kopfhörer ULT Wear. Alle lassen sich per Bluetooth mit der Musikquelle koppeln und alle sollen «unerschütterliche Energie, riesige resonierende Bässe und kristallklare Details – selbst bei maximaler Lautstärke» liefern. Ein grosses Versprechen, dass wir natürlich prüfen wollen. Deshalb haben wir von Sony die Lautsprecher ULT Field 7 und ULT Field 1 sowie den ULT-Wear-Kopfhörer ins Testlabor bestellt. Das Schlachtross ULT Tower 10 lassen wir mal aussen vor; wir möchten unser Testgebäude nicht in Schutt und Asche legen. Denn schon die beiden «kleineren» Lautsprecher sind laut … so wirklich laut.
Wer das volle Bassgewitter auffahren will: Der ULT Tower 10 macht keine Gefangenen
Quelle: Sony

ULT Wear – Kopfhörer

Starten wir mit den kabellosen Kopfhörern ULT Wear. Das Auspacken macht schon mal Freude: In der Box finden sich nebst den Kopfhörern eine schöne, stabile Tasche, ein USB-C-Ladekabel und ein Klinkenstecker. Sehr praktisch: Der Kopfhörer lässt sich falten. Er besteht aus Plastik und Kunstleder und wirkt stabil. Zudem sitzt er sehr bequem; der Druck auf die Ohren ist sanft.
Die Ausstattung kann sich sehen lassen
Quelle: Sony

Die Einrichtung ist einfach: Der ULT Wear wird via Bluetooth mit dem Smartphone gekoppelt, dabei hilft die kostenlose Sony-App «Headphones Connect» für Android und iOS. Etwas nervig: Bis der Kopfhörer betriebsbereit ist, muss man sich durch zahlreiche Bestätigungen tippen. Zudem wird man immer wieder zur Anmeldung mit einem Sony-Konto aufgefordert, obwohl diese gar nicht notwendig ist. Dennoch, der Aufwand lohnt sich: Die App bietet nützliche Einstellungsmöglichkeiten wie einen Equalizer oder das Aktivieren eines Sprachassistenten.

Ganze Arbeit hat Sony bei der Bedienung geleistet: Das Touchfeld auf der rechten Kopfhörermuschel reagiert präzise und schnell. Gleichzeitig gibts praktische Gesten wie das Halten der Hand auf der Muschel, um die Umgebungsgeräusche einzublenden. An der linken Hörermuschel finden sich zudem mehrere Tasten, darunter die ULT-Taste, mit der sich zwei spezielle Bassstufen zuschalten lassen.
Die Bedienung ist durchdacht und klappt ausgezeichnet
Quelle: Sony
Und damit kommen wir bereits zum Sound. Sein erstes Versprechen hält Sony: Der ULT Wear hat tatsächlich «riesige resonierende Bässe». Der Bass hämmert und pumpt, als gäbe es kein Morgen; er ist körperlich spürbar. Für meine Ohren ist das zu viel, tut fast schon weh – als ob ich meinen Kopf an eine Lautsprecherbox an einem Konzert halten würde. Leise hören, ist keine Lösung; denn die Bässe sind in diesem Fall so dominant, dass sich die Höhen, Mitten und viele Details verdrücken. Einzige Lösung: Die ULT-Funktion ausschalten. Aber wieso soll ich dann einen ULT-Kopfhörer kaufen? Mir machte dieser Kopfhörer nur beim Hören von Hip-Hop Spass; hier aber richtig. Alle anderen Genres – von Klassik über Jazz und Pop bis zu Reggae und Rock/Metal – wurden durch den Bass ausgeknockt. Darum mein Rat: unbedingt probehören. Das Gute zum Schluss: die ausgezeichnete Geräuschunterdrückung (ANC) und die lange Akkulaufzeit von bis zu 30 Stunden.



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