Fujifilm X-T4 im Test
Video
In Sachen Video bleibt vieles beim Alten. Zumindest, was videospezifische Funktionen angeht. Der grosse Game-Changer ist natürlich das IBIS-System. Dieses hilft bei Videos aus der Hand massiv und wurde im Vergleich zur X-H1 noch einmal verbessert. Das System erkennt neu besser, ob eine Bewegung absichtlich ausgeführt wurde oder ob sie korrigiert werden soll, und liefert ein angenehm stabilisiertes Bild, ohne die Kamerabewegung des Nutzers komplett zu verlieren. Fuji fügt sogar einen Sondermodus namens Stabilization Boost hinzu. Mit diesem schalten Sie den Stabilisator auf volle Power und korrigieren so viel Bewegung wie möglich. Das ist dann praktisch, wenn Sie einen extrem stabilisierten Look für Ihr Video möchten.
Ebenfalls praktisch sind die neue Videosteuerung per Touch sowie die Möglichkeit, das Q-Menü für Video anders zu belegen als für Foto. Technisch gesehen gibt es nur eine Neuerung: Die X-T4 kann Video in FHD und 240 FPS aufnehmen. Dieses wird dann auf eine Framerate zwischen 24 und 60 FPS umgerechnet, was für spektakuläre Zeitlupenaufnahmen verwendet werden kann.
Ansonsten bleibt alles beim Alten. Es gibt maximal UHD oder DCI-4K. 30p mit dem gesamten Sensor oder 60p mit einem leichten Crop (1,18-fach). Farben gibt es intern mit 4:2:0 und 10 Bit. Die Bitrate lässt sich zwischen 100, 200 und 400 Mbit/s festlegen. Neu gibt es auch Unterstützung für den webfreundlichen H.246-Codec. Dieser kommt zwar mit einigen qualitativen Einschränkungen, kann aber für Webvideos ohne allzu grosse Ansprüche ordentlich Platz sparen.
Zwei kleinere Additionen sind der F-Log View Assist und das Focus Check Lock. Ersterer simuliert die genauen Farben einer F-Log-Aufnahme auf dem Display, um eine exaktere Vorschau generieren zu können. Zweiteres lässt die Fokusvergrösserung permanent eingeblendet, was das manuelle Fokussieren vereinfacht. Auf Kosten einer besseren Übersicht in Sachen Komposition.
Was die Hardware angeht, gibt es ebenfalls zwei Neuerungen. Mikrofone sind etwas flexibler geworden, Kopfhörer dagegen etwas weniger. Die X-T4 unterstützt neu Mikrofone auf Line-Level, was für aktive Mikrofone praktisch ist. Dafür hat sich Fujifilm aus unerklärlichen Gründen dazu entschieden, den Kopfhöreranschluss zu entfernen. Wer Kopfhörer verwenden möchte, kann das mit einem beigelegten USB-C-Adapter tun. Dieser muss aber stets im Gepäck sein. Bei einer Kamera, die sich sonst als videofokussierte Variante sieht, ist das eine mehr als merkwürdige Design-Entscheidung. Immerhin: Im separat erhältlichen Battery-Grip ist der Kopfhöreranschluss wieder vorhanden.