Lebensechte Avatare rücken einen Schritt näher
Beliebig neue Gesichter mit nur einem Bild
Noch lassen sich die neuen Ganzkörper-Avatare nicht personalisieren; die Darstellungen beschränken sich auf den Menschen, von dem die 3D-Bilder stammen. Chen und seine Kollegen möchten daher das Computermodell dahingehend weiterentwickeln, dass es beliebig neue Identitäten erschaffen kann.
Um die Gesichter von Avataren zu personalisieren und beliebig abzuändern, hat Marcel Bühler, ebenfalls Doktorand in Hilliges Gruppe, bereits eine Lösung gefunden. Wie auch Chen in seinen Ganzkörpermodellen nutzte Bühler intelligente Algorithmen, die aus der Kombination von einem 3D-Gesichtsmodell und einer grossen Palette von Porträtfotos neue animierte Gesichter zu kreieren.
Ein Gesicht, verschiedene Ansichten
Quelle: Marcel Bühler/ETH Zürich
Während bisherige Computerprogramme bereits gute Animationen von Gesichtern in der Frontalansicht liefern, kann das Modell von Bühler auch Gesichter in der seitlichen Ansicht sowie von oben und unten realistisch darstellen.
Wer genau hinschaut, kann Deepfakes entlarven
Ein Avatar, viele Gesichter
Quelle: Marcel Bühler/ETH Zürich
«Wer genau hinschaut, findet nach wie vor Fehler», sagt der ETH-Doktorand. Er findet es wichtiger, die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren und sie zu sensibilisieren. Wenn Forschungsarbeiten zu 3D-Darstellungstechniken wie auch deren Schwachstellen öffentlich zugänglich seien, könnte dies Cybersecurity-Expertinnen und -Experten dabei helfen, Deepfake-Videos im Web leichter aufzuspüren, so Bühler.
Für interaktive Virtual-Reality-Anwendungen bringt die Arbeit der ETH-Forscher grosse Fortschritte. Gut möglich, dass Tech-Unternehmen wie Facebook und Microsoft die neu entwickelten Techniken der beiden Doktoranden in ihre Avatare implementieren werden.
Dieser Artikel ist zuerst auf ETH-News erschienen.
Autor(in)
Rahel
Künzler, ETH-News