Clevere Foto-Apps

Das ist schon drauf

Bild 3: Google Fotos hat schon viel KI drin, vor allem für zahlende Kunden
Quelle: PCtipp.ch
Bevor Sie jetzt Ihren halben App-Store herunterladen, sollten Sie nachschauen, was bereits auf Ihrem Gerät vorhanden ist. Sowohl Google als auch Apple haben einige praktische KI-Features in ihren Apps verbaut. Dazu kommen Apps von Android-Geräteherstellern wie Samsung, die oftmals schon vorinstalliert sind, Bild 3.

Google Fotos

Google hatte Anfang 2024 einen KI-Grossangriff lanciert. Neben dem neu aufgegleisten KI-Assistenten Gemini (hiess vormals Bard/Duet AI) wurden auch diverse KI-Features für die Kamera- und Fotos-App lanciert. Die allgegenwärtige Werbung für das neue Pixel-Smartphone suggeriert zwar, dass diese Features nur auf dem Google-Smartphone funktionieren, das ist aber nicht ganz korrekt. Auch mit anderen Android-Geräten sind die neue KI-Funktionen verfügbar.
In Googles Fotos-App verstecken sich die KI-Funktionen vor allem im Bearbeiten-Menü. Dort finden Sie zunächst Vorschläge, bei denen mehrere Techniken kombiniert werden, um ein passendes Gesamtbild zu erreichen. Sie können aber auch manuell Werkzeuge kombinieren, in dem Sie am unteren Bildrand durch die Liste wischen und das passende auswählen.
Die volle KI-Breitseite bekommen Sie etwa im Menü Tools. Dort finden Sie je nach Bild verschieden Optionen. Erkennt Google Fotos einen Himmel im Bild, erhalten Sie die Option, den Himmel mittels eines Filters anzupassen. Dabei berücksichtigt Google auch, dass ein veränderter Himmel die Lichtverhältnisse des restlichen Fotos verändert. Die helleren Bildbereiche werden also ausserhalb des Himmels angepasst, was die Bearbeitung realistischer erscheinen lässt. Werden Personen im Bild entdeckt, erhalten Sie Funktionen wie Porträtbeleuchtung oder Farbfokus. Letzterer senkt die Sättigung des Hintergrunds, um die Person stärker leuchten zu lassen.
Viele der KI-Funktionen sind nur für zahlende Google-One-Nutzer zugänglich, Bild 4. Das neu strukturierte Google-Abo vereint diverse Features über praktisch alle Google-Apps und ist vergleichsweise günstig, besonders mit dem inkludierten Cloud-Speicher. Für die Bearbeitungsfunktionen alleine würde sich das Abo aber kaum lohnen. So ist die KI für Google Fotos ein netter Bonus für Google-Drive-Nutzerinnen und -Nutzer.
Bild 4: Beim automatischen Ausschneiden kommt ebenfalls KI zum Einsatz
Quelle: PCtipp.ch
Samsung-Nutzer haben mit der kosten­losen Galaxy AI übrigens eine Alternative mit ähnlichem Funktionsumfang, die allerdings erst in einigen Regionen und auf wenigen Geräten verfügbar ist.

Apple Fotos

Apple hat KI verschlafen, heisst es oft. Das ist nicht ganz falsch, aber auch nicht korrekt. Apple verwendet KI in allen möglichen Apps und Diensten, allerdings weniger auffällig und mit anderen Ansprüchen als die Konkurrenz. Während sich die App-Entwickler mit halb fertigen Bildgeneratoren online bekriegen, setzt Apple auf solide Unterstützung der Nutzer. Ein weiterer Faktor für die unauffälligere KI-Strategie Apples: die Privatsphäre. KI braucht viel Rechenleistung, weshalb praktisch alle KI-Apps Ihre Bilder und sonstigen Daten via Internet in Rechenzentren hoch­laden. Apple ist es lieber, wenn die Berechnungen lokal auf dem Gerät bleiben. Das ist gut für die Privatsphäre, schränkt aber die Entwicklungsgeschwindigkeit ein.
Zurück zur Fotos-App von Apple. Diese bietet schon seit einigen Jahren KI-Funktionen an, wenn auch nicht so spektakulär wie die Bildgeneratoren von OpenAI & Co. Da wäre beispielsweise die Sticker-Funktion, mit der Sie einfach per Fingerdruck ein Subjekt aus einem Bild ausschneiden und in einen Sticker verwandeln können. Ebenfalls mit KI-Unterstützung funktionieren die Auto-Verbesserung, die Gesichtserkennung und die Subjektsuche. Bei Letzterer tippen Sie aufs i-Symbol. Apple Fotos erkennt automatisch Personen, Objekte oder Tiere im Bild und zeigt Ihnen relevante Suchergebnisse dazu an.



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