Virtuelle Sprechstunde mit KI
Nachfragen dank KI
Wie die Interaktion mit dem System funktionieren soll, wenn es im Laufe des nächsten Jahrs operativ geht, demonstrierte sodann Daniel Karpati, Digital Product Manager von Medgate. Dabei gab er sich zunächst als Grippepatient aus und erwähnte gegenüber dem Chat-Bot, dass er derzeit hauptsächlich an Kopfweh und Husten leide. Auf Grund dieser Angaben fragte das System dann, ob er sich fiebrig fühle. Wie Fischer hinzufügte, komme hier die KI zum Tragen. «Diese hilft dem System dabei, welche Frage es als nächste dem Patienten stellen soll», erklärt er. Nach Abschluss der virtuellen Voruntersuchung, konnte Karpati sodann einen Termin mit einem der Medgate-Ärzte vereinbaren, der ihn zum gegebenen Zeitpunkt entweder telefonisch oder per Videokonferenz kontaktiert. Der grosse Vorteil: Durch den Chat-Verlauf erhält der Arzt bereits wichtige Informationen über den von ihm zu behandelnden Patienten und dessen Zustand.
In einem zweiten Fall zeigte Karpati wie das System entscheidet, ob überhaupt die Dienste von Medgate beansprucht werden müssen. Dabei vermittelte er dem Chat-Bot, dass er Knieschmerzen habe. Dies führte dazu, dass das System ihn fragte, ob er kürzlich an dem Gelenk operiert worden sei. Als Karpati diese Frage bejahte, schlug das System vor, gleich den Hausarzt, respektive den behandelnden Spezialisten aufzusuchen, da der Fall womöglich für eine telemedinische Behandlung ungeeignet sei. «Allerdings kann der Patient sich trotzdem mit einem Medgate-Arzt verbinden lassen, wenn er dies möchte», erklärt Karpati.
Der KI-basierte Chat-Bot sei allerdings erst der Anfang, führte sodann Fischer aus. Künftig sollen auch Kontext-Informationen wie der Ort des Patienten für die Entscheidungsfindung des Systems eine Rolle spielen. «Die medizinischen Massnahmen können sich nämlich unterscheiden, ob sich ein Patient auf dem abgelegenen Urnerboden befindet oder am Paradeplatz in Zürich mit dem Notfall des Universitätsspitals in nächster Nähe», erklärt Fischer.