Barrierefreiheit
11.03.2020, 20:09 Uhr
ORF setzt erstmals automatische Spracherkennung ein
Der ORF testet computergesteuerte Spracherkennungsprogramme, die die Barrierefreiheit unterstützen sollen. Die neue Technologie wird erstmals bei den zahlreich stattfindenden Pressekonferenzen zum Thema Coronavirus getestet.
Bei der automatischen Spracherkennung ASR (Automatic Speech Recognition) handelt es sich um eine cloudbasierte Anwendung, die den gesprochenen Text in ein timecodiertes Textfile umwandelt, das für die Ausstrahlung nur mehr der händischen Nachbearbeitung bedarf.
(Quelle: ORF)
Der ORF forciert den Ausbau der Barrierefreiheit: Die sukzessive Steigerung dieser Angebote in der ORF-Hauptabteilung Medienstandort, Facility Management und Corporate Social Responsibility unter der Leitung von Pius Strobl soll daher heuer noch durch einen verpflichtenden Etappenplan für die Jahre 2021 bis 2025 – gemeinsam mit Vertretern der Behindertenorganisationen – erarbeitet werden. Grosse Hoffnung wird dabei auch auf den technischen Fortschritt gesetzt, computergesteuerte Spracherkennungsprogramme sollen in Zukunft die Barrierefreiheit unterstützen und erleichtern. Die neue Technologie wird erstmals bei den zahlreich stattfindenden Pressekonferenzen zum Thema Coronavirus, bei den auf der ORF-TVthek zur Verfügung stehenden Videos-on-Demand zum Einsatz kommen. Bei der automatischen Spracherkennung ASR (Automatic Speech Recognition) handelt es sich um eine cloudbasierte Anwendung, die den gesprochenen Text in ein timecodiertes Textfile umwandelt, das für die Ausstrahlung nur mehr der händischen Nachbearbeitung bedarf.
„Der ORF hatte den Testbetrieb für computergesteuerte Spracherkennungsprogramme bei ausgewählten Sendungen für heuer geplant. Durch die zahlreichen Sondersendungen und Pressekonferenzen, die der ORF derzeit im Zusammenhang mit dem Coronavirus ausstrahlt, ziehen wir diese Testläufe nun vor. Denn gerade im Zusammenhang mit dem Virus nehmen wir unsere Informationspflicht besonders ernst und ist uns die Barrierefreiheit ein grosses Anliegen, denn selbstverständlich sollen auch Menschen mit Hörbeeinträchtigung gleichermassen Zugang zu diesen wichtigen Informationen erhalten“, so Pius Strobl, Verantwortlicher für die Barrierefreiheit im ORF.
Lisa Zuckerstätter, interimistische Leiterin der ORF-TVthek, übernimmt ab sofort auch den Bereich Access Services und Untertitelung im ORF, der zur ORF ON unter der Leitung von Geschäftsführerin Beatrice Cox-Riesenfelder ressortiert. Unter Zuckerstätter soll erstmals die Verantwortung für Untertitel, Audiodeskription und Österreichische Gebärdensprache unter einem Dach gebündelt werden. „Ich halte es für eine wichtige Massnahme, die barrierefreien Angebote des ORF um die Corona-Pressekonferenzen zu erweitern. Der ORF leistet damit einen grossen Beitrag zur Inklusion von gehörlosen und hörbeeinträchtigten Menschen“, so Zuckerstätter. Und Thomas Prantner, stv. Direktor für Technik, Online und neue Medien erklärt: „Die Implementierung der automatischen Spracherkennung auf der ORF-TVthek unterstreicht die wesentliche und innovative Rolle der Videoplattform beim Ausbau der Barrierefreiheit im ORF. Ich freue mich, dass mit TVthek-Leiterin Lisa Zuckerstätter eine kompetente und erfolgreiche Frau diese neue wichtige Aufgabe übernommen hat.“
Autor(in)
Christina
Ebner