KI als Erfolgsfaktor im Profi-Sport

Die Bewegungsabläufe im Boden- und Geräteturnen erfordern Kraft und Präzision. Die einzelnen Elemente werden oft in hoher Geschwindigkeit ausgeführt. Was für das menschliche Auge nur schwer erkennbar ist, lässt sich mittels moderner Technologie fast in Echtzeit und unter verschiedenen Blickwinkeln darstellen. Damit können Sportlerinnen und Sportler nicht nur ihr Training gezielt optimieren, sondern auch ihre Leistungen bei Wettkämpfen fair und objektiv bewerten lassen. Fujitsu und die International Gymnastics Federation (FIG) haben kürzlich die erfolgreiche Entwicklung des Bewertungsunterstützungssystems bei den 52. Kunstturn-Weltmeisterschaften in Antwerpen eingesetzt.

Fujitsu und FIG haben die bisherige Bewertungsmethode, die auf Sensoren beruhte, durch eine fortschrittliche KI-Lösung ersetzt. Diese basiert auf einer kamerabasierter Bildanalyse. Durch die Genauigkeit und umfassende Unterstützung bei der Bewertung von Leistungen schafft die neue Lösung mehr Fairness im Wettkampf. Der Einsatz von Fujitsu KI-Technologien bietet erhebliche Verbesserungen in der Verarbeitungsgeschwindigkeit, sodass die Richter die Leistungen der Turner mit Präzision und Detailgenauigkeit analysieren können. Hierfür werden die komplexen Bewegungen der Turner nahezu in Echtzeit erfasst.

Grundlage für die neuen Bewertungsmöglichkeiten bildet die von Fujitsu entwickelte Human Motion Analytics (HMA). Dabei handelt es sich um eine Datenanalyseplattform, die auf der weltweit fortschrittlichsten Hochpräzisions-Haltungserkennungstechnologie basiert. Diese wurde die im Rahmen des von FIG übernommenen Bewertungsunterstützungssystems entwickelt. Bei der verwendeten Technologie von Fujitsu werden grosse Datenmangen für verschiedene Umgebungen unter Berücksichtigung von Faktoren wie der Helligkeit des Veranstaltungsortes und den Farben des Auditoriums und der Ausrüstung erfasst. Dabei kommt die sogenannte 4-Dimension-Capture-Technologie zum Einsatz, welche die menschliche Bewegung in vier Dimensionen (drei Dimensionen sowie Zeit) analysiert und Aktionen als eine Serie von verbundenen Bewegungen erkennt, anstatt eine Pose zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erfassen. 

Laut Fujitsu lässt sich HMA auch auf anderen Gebieten einsetzen. Potenzial bieten zum Beispiel die Bereiche Unterhaltung, Präventivmedizin und Therapie im Gesundheitswesen, Anwendungen zur Verbesserung des Kundenserviceerlebnisses im Einzelhandel, Verbesserung der beruflichen Schulung und des Wissenstransfers sowie Sicherheit für Arbeiter im Fertigungssektor. Mit Sicherheit wird sich das TV-Publikum künftig über neue Analyseperspektiven bei der Übertragung von Sportanlässen freuen dürfen.