Bildung 04.02.2024, 11:02 Uhr

KI an Schulen oft Fluch und Segen zugleich

Ein Erziehungswissenschaftler der Universität Malmö fordert bei allen Vorteilen trotzdem eine Regulierung in Sachen KI.
(Quelle: Unite.AI)
Generative Künstliche Intelligenz (KI) ist auch an Schulen auf dem Vormarsch, nicht immer zur Freude der Lehrer und Eltern. Doch KI-Tools können Lösungen für viele Probleme in Schulen bieten, meint Thom Axelsson von der Universität Malmö. Einzelne Schüler könnten KI-angepasste Aufgaben mit genau dem richtigen Schwierigkeitsgrad erhalten, während der Lehrer mit anderen beschäftigt ist, die persönliche Zuwendung benötigen. KI könne auch den Verwaltungsaufwand für Lehrer verringern, den Unterricht verbessern und den Schulen gleichzeitig Zeit und Geld sparen.

Ein übermässiger Einfluss

Damit der KI-Einsatz nicht aus dem Ruder läuft, müsse der Staat allerdings Richtlinien sowohl für Ethik als auch für den Markt erstellen. Neben einem ethischen Risiko gebe es bei KI auch ein Marktrisiko. Wenn ein marktbeherrschendes KI-Unternehmen in die Welt der Schulen einsteigt, könne eine Schule oder sogar eine ganze Gemeinde von den Systemen der Technologiegiganten Google, Microsoft und Amazon abhängig werden.
Das könne dazu führen, dass die Transparenz sinkt und externe Akteure zu viel Einfluss auf die Schulen bekommen. Andererseits stünden den Lehrern neue Möglichkeiten zur Verfügung, die sie bei ihrer Arbeit nutzen können, um ihren Unterricht genau anzupassen oder Noten festzulegen. Unternehmen können, wenn sie nicht reguliert sind, dieselben Daten für den unerwünschten Weiterverkauf nutzen.

Regulierung mit Verspätung

"Regelungen müssen auf allen Ebenen vorhanden sein, insbesondere aber zunächst auf EU- und Landesebene. Es hat viel mit Transparenz zu tun und es muss klar sein, wo Entscheidungen getroffen werden. Ich vermute jedoch, dass KI zunächst genutzt und erst später reguliert wird", verdeutlicht Axelsson.
Es sei offensichtlich, dass KI beispielsweise in der Sonderpädagogik hilfreich ist. Sie könne dazu beitragen, gleiche Wettbewerbsbedingungen für Schüler zu schaffen, die zusätzliche Hilfe benötigen. Gleichzeitig bestehe die Gefahr einer datenschutzwidrigen Überwachung, wenn KI-Tools Daten sammeln. Zudem gehe "etwas Zwischenmenschliches verloren, wenn man nur Kontakt mit einer Maschine hat. Es gibt einen fürsorglichen Teil der Schule und Bildung, der bei allen Formen der Digitalisierung verloren gehen kann. Der soziale Teil der Schule könnte durch KI noch mehr in Vergessenheit geraten".



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