Android der Dinge

Raspberry Pi ansprechbarmachen

Im Prinzip sind wir an dieser Stelle fertig - das Programm könnte auf den Prozessrechner gejagt werden. Nun stellt sich die Frage, wie dies in der Praxis erfolgt: Das zum Ansprechen von gewöhnlichen Handys verwendete USB-Kabel taugt beim Raspberry Pi insofern nicht, als sein MicroUSB-Port nur zur Stromversorgung vorgesehen ist und keinen Kontakt zur Workstation aufnehmen würde.
Die Lösung für dieses Problem ist die Nutzung des Internets - das vorher erwähnte Ethernet-Kabel ist WLAN insofern überlegen, als die merkbar höhere Latenz einer drahtlose Verbindung beim Debugging zu einer massiven Verlangsamung des Workflows führt.
Android Things blendet ihnen am Startbildschirm die IP-Adresse ein, unter der die Netzwerkport des Raspberry Pi auf Eingaben wartet. Wechseln Sie im nächsten Schritt in den Installationsordner ihres Android-SDK, und geben Sie folgendes Kommando ein, um eine Verbindung aufzubauen:
 
tamhan@TAMHAN14:~/Android/Sdk/platform-tools$ ./adb connect 10.42.0.44:5555
connected to 10.42.0.44:5555
 
Android Debugger Bridge ist zustandslos: Fährt der Prozessrechner herunter, geht die Workstation schlafen, oder tritt ein sonstiges Störereignis auf, so werden die Verbindungen nicht automatisch wiederhergestellt. Denken Sie also daran, dass Sie den Connect-Befehl nochmals eingeben müssen, wenn sie aus der Mittagspause zurückkehren.
Nach dem erfolgreichen Aufbau einer Verbindung zwischen Prozessrechner und Workstation können Sie das System wie gewohnt per ADB ansprechen: Der Raspberry Pi scheint, wie in Bild 6 gezeigt, in der Liste der Zielplattformen auf.
Android Studio macht keinen Unterschied, ob ein Zielgerät per USB oder per Netzwerk ansprechbar ist (Bild 6)
Im Prinzip sollten Sie sich an dieser Stelle an einer blinkenden Gruppe von Leuchtdioden erfreuen können. Ist dies nicht der Fall, so ist die wahrscheinlich häufigste Ursache, dass Sie eine SD-Karte zum Testen von mehreren Applikationen verwendet haben.
Diese Vorgehensweise für Ärger, weil das Deployen eines zweiten Programms seinen Vorgänger nicht deinstalliert. Es kommt dann zu diversen Kappeleien zwischen den Applikationen, die um die geteilten Hardwareressourcen kämpfen. Im Interesse ihrer Vernunft ist es empfehlenswert, für jedes Android Things-Produkt eine eigene SD-Karte anzulegen.
Als dienstalter Knochen konnte der Autor an dieser Stelle einen kleinen Versuch nicht verkneifen – zur Ermittlung der Frequenzstabilität wurde ein LeCroy-Digitalspeicheroszillograph mit dem Ausgang verbunden. Bei einer Schaltfrequenz von einer Sekunde war die Ausgabe stabil – wer das Runnable stattdessen alle zehn Millisekunden triggert, bekommt Probleme.




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