Schlummerhilfe vom Smartphone
30.06.2017, 09:41 Uhr
Was können Sleep-Tracker-Apps wirklich?
Das Smartphone neben dem Kopfkissen? Längst kein ungewöhnliches Bild mehr. Auch nachts ist das Telefon unser ständiger Begleiter geworden. Und mit den passenden Apps lässt sich das Smartphone sogar zu einem kleinen Schlaflabor aufrüsten.
Apps wie Sleep Cycle Alarm Clock messen auch die Bewegungen im Schlaf.
(Quelle: Karolin Krämer/dpa-tmn)
Der Wecker klingelt, und man ist eigentlich noch gar nicht richtig ausgeschlafen. War es gestern einfach zu spät? Ist man schlicht kein Frühaufsteher? Oder hätte der Wecker besser zehn Minuten früher geklingelt und einen so nicht aus dem Traum gerissen?
Sogenannte Sleep-Tracker-Apps werben damit, diese Fragen beantworten zu können - und versprechen zudem besseren Schlaf. Halten sie Wort? Die Apps können unterschiedlich viel: Das simpelste Konzept hat die vorinstallierte iPhone-Uhren-App mit der Funktion Schlafenszeit. Seit dem Update auf iOS 10 erinnert sie den Smartphonebesitzer an das Zubettgehen und misst die Länge seines Schlafes. Die werbefinanzierte App Sleep Better ( iOS und Android) und die Sleep Cycle Alarm Clock ( iOS und Android) dagegen messen auch die Bewegungen im Schlaf und die Auswirkungen von Faktoren wie Sport, Stress und Ernährung auf das Schlafverhalten. Sleep Better bietet zudem ein Traumtagebuch.
"In der Regel soll man das Smartphone neben dem Kopfkissen platzieren", erklärt Julia Struck von der "Computerbild" die Funktionsweise. "Über die Bewegung der Matratze soll die App erkennen, wie man geschlafen hat." Das funktioniere über den Beschleunigungssensor im Smartphone - auch im Flugmodus, in den viele ihr Telefon nachts versetzen, um nicht im Schlaf gestört zu werden.
Zusätzlich zur Bewegungsanalyse werten Apps wie SleepBot (iOS und Android) oder Pillow (iOS) die Geräusche im Schlafzimmer aus. So sollen Nutzer herausfinden können, ob sie schnarchen, im Schlaf sprechen oder schlechter schlafen, wenn es im Haus oder auf der Strasse laut ist. Die Ergebnisse präsentieren die Apps dem Nutzer am Morgen grafisch aufbereitet. So soll er erkennen können, ob seine Bewegungen im Schlaf mit Geräuschen zusammenhängen. Die App SnoreLab ( iOS und Android) hat sich ganz auf diese Funktion spezialisiert und will dem Nutzer helfen, Herr über seine Schnarcherei zu werden.
Wer einen Sleep Tracker über einen längeren Zeitraum konsequent nutzt, erfährt definitiv mehr über seine Schlafgewohnheiten und darüber, wie sich der Alltag auf den Schlaf auswirkt: Schläft man schlechter, wenn der Tag stressig war, besser nach einem Glas Rotwein oder dem langen Spaziergang? Wie lang muss erholsamer Schlaf dauern?