Gefahren für mobile Systeme vermeiden

Sicherheitsrisiken bei Apples iOS und Android

Neue Betriebssystemversionen bedeuten aber nicht immer nur mehr Sicherheit, sondern oft auch neue Sicherheits­lücken. So ermöglicht es der populäre Sprachassistent Siri, Daten auszulesen, selbst wenn die Bildschirmsperre von Apple iOS aktiviert ist. „Die Bildschirmsperre auf iOS-Geräten deaktiviert nicht automatisch die Spracherkennung Siri. Es mag zwar praktisch sein, jederzeit mündliche Befehle erteilen zu können, ohne vorher die Sperre durch Eingabe einer Zahlenfolge oder eines sonstigen Codes aufheben zu müssen“, sagt Udo Schneider, Security Evangelist DACH bei Trend Micro. „Doch leider verliert dieser Sicherheitsmechanismus dadurch zu einem Gutteil seinen Sinn.“
Sicherheitslücken in iOS und Android: Nach Angaben von Symantec wies iOS bis 2014 eine grössere Zahl von Sicherheitslücken auf als Android. Seit 2015 ist eine gegenteilige Entwicklung zu beobachten.
Trotz der neuen Sicherheitsfunktionen besteht also kein Grund zur Entwarnung. Im Gegenteil, selbst bei Systemen, die als besonders sicher gelten, nimmt die Gefahr zu. Laut Sy­mantec-Fachmann Thomas Hemker ist zum Beispiel in den vergangenen 18 Monaten die Zahl der Malware-Angriffe auf Apple-Systeme stark gestiegen.
Zero Day Broker hätten sogar Prämien für Informationen über Schwachstellen in iOS 9 ausgelobt. „Für einen Jailbreak in iOS 9.1 wurde vor Kurzem eine Million Dollar gezahlt“, so Hemker. iOS-Nutzer sollten sich also nicht in Sicherheit wiegen. Längst ist nicht mehr allein Android das primäre Zielobjekt von Kriminellen, die mobile Systeme kompromittieren wollen.

Risiken bei Android

Dramatischer ist die Sicherheitslage aber immer noch bei Android. So wurden nach Angaben des Bochumer IT-Sicherheitsunternehmens G-Data allein im dritten Quartal 2015 rund 574.000 Schaddateien mit Ziel Android ermittelt. Das sind 50 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Vor allem die Zahl der ausgeklügelten Angriffe nahm zu. So registrierte G-Data sehr viel mehr Smartphones, auf denen bereits Schadsoftware installiert worden war, bevor sie überhaupt in die Hände des Kunden gelangten.
Das IT-Sicherheitsunternehmen Lookout wie­derum hat sich in grossen Unternehmen die dort eingesetzten Android-Geräte angeschaut und darauf elf verschiedene Programme entdeckt, die sich Root-Rechte (Administratorrechte) verschafft hatten, sowie 25 Typen von Spionagesoftware. Hinzu kamen diverse Trojaner und andere Schadsoftware, die mit Hilfe von Schwachstellen im Betriebssystem auf die Endgeräte gelangt waren.




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