Industrie 5.0 24.04.2022, 13:48 Uhr

5G-Campusnetze als verlockende Alternative

Schweizer Organisationen sind hausintern auf eine schnelle Datenübermittlung angewiesen. Hier haben WLANs das traditionelle Ethernet längst abgelöst. Diese ermöglichen jedoch keine verzögerungsfreie Kommunikation in Echtzeit. Hier bieten sich 5G-Campusnetze an.
Für die Industrie 5.0 bieten sich 5G-Campusnetze an
(Quelle: Alexander Ignatov/Pixabay)
WLANs sind omnipräsent geworden, ob im Büro, der industriellen Produktion, daheim oder sogar in Hotels und Spitälern. Es ist bis heute die einzige im Gesundheitswesen zugelassene, drahtlose Sendetechnik, was vor allem dem offenen Netzzugang und den tiefen Sendeleistungen von 100-200 mW zuzuschreiben ist.

Für hohe Anforderungen ungeeignet

Unterdessen nimmt die Verbreitung der sechsten Generation (Wi-Fi 6) weiter zu, was man sowohl an den Access Points (AP) als auch an Wi-Fi 6-tauglichen Endgeräten wie Notebooks, Smartphones und TV-Boxen ablesen kann. WLAN lassen sich schnell und kostengünstig installieren und benötigen kaum Wartung. Trotz weiterer Verbesserungen betreffend Geschwindigkeit und Wellenausbreitung bleibt jedoch der Nachteil, dass auch Wi-Fi 6 für die Echtzeitkommunikation nicht taugt.
Dies trifft besonders auf «mission-critical» Anwendungen im Gesundheitswesen, in der Industrie oder im Bereich der Sicherheit taugt Wi-Fi zu. Denn die verwendeten WLANs garantieren weder einen Netzzugang mit definierter Bandbreite und tiefer Latenz noch irgendeine Ausfallsicherheit. Zudem sind sie störungsempfindlich (Stahl, Glas, Beton) und haben keine grosse Reichweite, was bei den tiefen Sendeleistungen auch nicht verwundert.
Industrie 5.0 mit 5G
Quelle: Rüdiger Sellin
Auch ein Handover ist nicht vorgesehen, was besonders bei bewegten Objekten in der Produktion höchst problematisch ist. Wenn beispielsweise ein mit Teilen beladener Roboter durch die Produktionshalle rollt und die Verbindung zu einem AP abbricht, befindet er sich in einem undefinierten Zustand. Im besten Fall stoppt er sofort, sucht sich einen anderen freien AP in der Umgebung und setzt seine Fahrt erst dann fort, was neben dem Kollisionsrisiko auch wertvolle Zeit kostet (etwa 15-30 s).

Rüdiger Sellin
Autor(in) Rüdiger Sellin



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