COVID-19 Kontakt-Tracing 13.07.2020, 12:12 Uhr

Neues zur SwissCovid-App, mitsamt Bluetooth-Spielerei für Neugierige

Die SwissCovid-App dürfte die datenschutzfreundlichste App sein, die Ihr Smartphone je gesehen hat. Was ist der Zwischenstand? Und wie viele Geräte mit aktiver App befinden sich in Ihrer Nähe?
(Quelle: BAG)
Haben Sie die SwissCovid-App installiert? Falls nicht, tun Sie es, sofern Ihr Smartphone es erlaubt. Wenn es im iPhone- und Android-Universum eine App gibt, bei denen Datenschutzbedenken unbegründet sind, dann ist es diese, wie wir auch in diesem Artikel erklärt haben.
Inzwischen sollen ungefähr eine Million Nutzerinnen und Nutzer in der Schweiz die App installiert haben. Ein paar davon haben sich von der App wieder getrennt. Laut Comparis (siehe hierzu auch Computerworld und Watson) wolle etwa die Hälfte der Bevölkerung die App nicht installieren. Als eine der primären Begründungen geben die Umfrageteilnehmenden ausgerechnet  Datenschutzbedenken an; einen Vorbehalt also, für den sich die Smartphone-Nutzerinnen und -Nutzer sonst bei keiner anderen App interessieren, obwohl WhatsApp, Facebook, Instagram usw. erwiesene Datenkraken sind – im Gegensatz zur SwissCovid-App.

Update gegen die Bugs

Den bestehenden Nutzerinnen und Nutzern sind in der App zudem ein paar Bugs begegnet. Laut einer Ankündigung von Sang-Il Kim, Leider Digitale Transformation des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) werden diese mit einem auf Mitte Juli geplanten Update angepackt, wie die Zeitung Südostschweiz berichtet. Laut jenes Artikels soll im August ausserdem ein grosses Update erscheinen, das auch eine Funktion der App in unseren Nachbarländern Italien, Österreich und Deutschland erlaubt. Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass diese drei Länder noch rechtzeitig aufs datenschutzfreundliche SwissCovid-App-Konzept umgeschwenkt sind. Der mögliche Nutzen der App wird also in der nächsten Zeit noch wesentlich erhöht.
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Eine kleine Bluetooth-Spielerei

Einige Nutzer sind verunsichert, weil sie in der App nicht sehen, ob diese überhaupt «etwas tut», siehe beispielsweise diese interessante Twitter-Diskussion eines Nutzers mit dem Zürcher Informatikunternehmen Ubique, das mit der Entwicklung der App betraut ist. Ubique habe nach eingehender Prüfung in der App aufs Anzeigen von gefundenen anderen Smartphones verzichtet, weil es keinen Datensatz gibt, den man in der App prominent darstellen könne, ohne Gefahr zu laufen, dass er Nutzer verwirren könnte.
Quelle: Martin Steiger/Screenshot PCtipp.ch
Möchten Sie dennoch mal schauen, wie es App-mässig in Ihrer Umgebung aussieht? Sie brauchen ein Gerät mit Android, Windows 10 oder MacOS und installiertem Webbrowser Google Chrome sowie mit aktiviertem Bluetooth. Mit Edge oder Firefox könnte es je nach Gerät ebenfalls klappen.
Ist dies gegeben, kanns losgehen: Der bekannte IT-Jurist und Datenschutzspezialist Martin Steiger hat auf seiner Webseite ein einfach zu benutzendes Skript publiziert. Öffnen Sie seinen Blogbeitrag auf einem kompatiblen Gerät in Google Chrome und klicken oder tippen Sie auf den Button Jetzt suchen.
Das Skript zeigt nun an, wie viele Geräte in der Umgebung ein bestimmtes Signal senden. Jene, die das tun, haben mutmasslich die SwissCovid-App aktiviert. Die Autorin hat etwa für den Schnelltest im Homeoffice am bluetoothfähigen Desktop-PC das Skript gestartet, während ihr Lebenspartner mit seinem Handy auf dem Balkon war: nur ein Gerät in der Nähe, vermutlich das der Autorin selbst.
Nur ein Gerät in der Nähe
Quelle: Screenshot PCtipp.ch
Einige Sekunden und einen automatischen ID-Nummern-Wechsel später befand sich das zweite Smartphone wieder in der Wohnung und wurde offenbar durchs Skript auch sofort wieder als anwesend entdeckt.
Jetzt stehen wieder zwei Geräte in der Liste
Quelle: Screenshot PCtipp.ch
Es erscheinen bei dieser Bluetooth-Spielerei auch Geräte, die deutlich weiter weg sind als die 1,5 Meter, die in der App nach einer gewissen Zeit als Kontakt gewertet werden. Die Kriterien Distanz und Zeitraum gehören zu den Dingen, die von der App abgewickelt werden.



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