29.11.2006, 00:00 Uhr

Gewaltspiele hinterlassen Spuren im Gehirn und verhindern Selbstkontrolle

Gewaltvideospiele hinterlassen nachweisbare Spuren im menschlichen Gehirn. Wie eine aktuelle Studie der Radiological Society of North America belegt, stimulieren gewalttätige Games besonders jene Bereiche, die für emotionale Erregung zuständig sind, und vermindern die Aktivitäten in Regionen der Selbstkontrolle. Verglichen wurden Testpersonen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren, die in zwei Gruppen aufgeteilt waren. Eine Hälfte testete ein aggressives Egoshooter-Game, die andere ein nicht-gewalttätiges Spiel. Dabei zeigte sich bei den Gewaltspiel-Probanden eine deutlich erhöhte Aktivität in der Amygdala, die eine wesentliche Rolle bei der emotionalen Erinnerung an bestimmte Situationen und der Analyse von potenziellen Gefahren spielt.

Gleichzeitig gingen die Gehirnleistungen in den Bereichen der Selbstkontrolle und Konzentrationsfähigkeit im Vergleich zur anderen Versuchsgruppe zurück. Laut Studienergebnis können bestimmte Gewaltspiele sich kurzzeitig ganz anders im Gehirn festsetzen als gewaltfreie Games. Eine Erkenntnis, die einen weiteren Aspekt in die laufende Diskussion um so genannte Killerspiele einbringen dürfte. Eine generelle Bewertung von Gewalt-Games nimmt die Untersuchung zwar nicht vor, weist aber ausdrücklich auf die erhöhte emotionale Erregung der Probanden hin. (ph/pte) http://www.rsna.org



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