Medientage München 2015
22.10.2015, 13:40 Uhr
Wie das Internet der Dinge die Medien revolutioniert
Digitalisierung ist das grosse Thema auf den Medientagen in München. Wie die allgegenwärtige Vernetzung Angebote, Formate, Mediennutzung und Werbung grundlegend verändert, wurde am ersten Tag diskutiert.
Wie sich mit der zunehmenden Verbreitung des Internet of Things (IoT) die Mediennutzung fundamental verändert, illustrierte Alexander Mogg vom Beratungsunternehmen Deloitte auf den Medientagen in München. So werden heute bereits 2,2 Milliarden Smartphones weltweit genutzt, jeden Tag werden es Millionen mehr. Im nächsten Jahr wird es ausserdem schätzungsweise 210 Millionen Connected Cars geben und im Jahr 2020 rund 600 Millionen Smart Wearables.
"Die Vernetzung ist bereits Fakt", stellt Mogg klar. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts werde es in Deutschland eine viertel Milliarde medienrelevante vernetzte Geräte geben. Die Erfolgsfaktoren für die zunehmende Verbreitung und Nutzung dieser Geräte seien unter anderem Einfachheit und Komfort bei der Bedienung, Mobilität, ein universeller Zugriff sowie ein "Must-Have-Charakter", der sich darin äussere, dass man im Freundeskreis gerne mit dem neuesten Gadget angibt.
Direkte Beziehung zum Endkunden
Für Werbungtreibende ergeben sich durch die veränderte Mediennutzung laut Mogg zahlreiche Vorteile: Direkte Beziehungen zum Endkunden, Verlängerung der Markenrelevanz beim Kunden, Flexibilisierung der Wertschöpfungskette sowie ein besseres Verständnis darüber, wer was, wann, wo und wie nutzt mittels Datenanalyse.
Erste Geschäftsmodelle würden bereits das Potenzial dieser allgegenwärtigen Vernetzung zeigen. Als Beispiele nennt Mogg unter anderem Uber und Spotify. Der Fahrdienst-Vermittler Uber ermöglicht es, mit nur zwei Klicks ein Taxi zu bestellen. Uber ist darüber hinaus offen für zahlreiche Partnermodelle, etwa mit Hotelketten. Als weiteres Beispiel nennt Mogg den Streaming-Anbieter Spotify, "der als einziger Musikdienst Nutzerdaten systematisch an die Labels zurückspielt". Diese gewännen dadurch Einblicke darüber, welche Lieder wann und wo wie oft gehört oder abgebrochen wurden. Auf diesen Erkenntnissen aufbauend könnten Musikmanager beispielsweise Tourprogramme von Musikern konzipieren und festlegen, welche Künstler wann und wo auftreten.