Wegen Wettbewerbsvorteilen
15.12.2019, 14:22 Uhr
US-Aufsichtsbehörde will Facebooks App-Integration verhindern
Bereits Anfang 2020 könnte die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) durch eine einstweilige Verfügung die Integration der Messaging Apps von Facebook blockieren. Die Aufsichtsbehörde befürchtet, dass die Integration Facebook Wettbewerbsvorteile verschafft.
Nach neuesten Berichten denkt die Federal Trade Commission (FTC) derzeit darüber nach, Facebooks Pläne zur Integration seiner Messaging Apps in das Hauptnetzwerk zu zerschlagen. Die Eingliederung von Instagram, Messenger und WhatsApp könnte den Wettbewerb zu Gunsten von Facebook verzerren. Das berichtet jetzt das Wall Street Journal.
Aber nicht nur wegen des verzerrten Wettbewerbs will sich die FTC einschalten. Die Aufsichtsbehörde befürchte ausserdem, dass es bei einer Integration der Apps für die Behörden schwieriger werden könnte, das Unternehmen in künftigen Kartellverfahren zu trennen. Um die Integration zu verhindern, solle bereits Anfang 2020 eine einstweilige Verfügung erlassen werden.
Ermittlungen gegen Facebook
Bereits im Juli vergangenen Jahres hatte die FTC Ermittlungen gegen Facebook wegen potenzieller Kartellverstösse eingeleitet. Ob die jetzige Zuspitzung der Lage aufgrund dieser Untersuchung entstanden ist, ist bisher noch nicht klar. Eine einstweilige Verfügung, mit der Facebook daran gehindert wird, seine Plattformen zu integrieren, könnte jedoch als Vorbereitung für ein künftiges umfassenderes Kartellverfahren angesehen werden, so Wall Street Journal. Stellungnahmen sowohl von der FTC als auch Facebook liegen bisher nicht vor.
Bei der alljährlichen Entwicklerkonferenz F8 hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg bereits angekündigt, die Apps zusammenzuziehen und in das Netzwerk einbinden zu wollen. Damals warnte bereits Facebook-Mitgründer Chris Hughes öffentlich vor einem Machtmonopol Facebooks und forderte die Zerschlagung des Unternehmens.