Live on air 28.12.2016, 12:08 Uhr

Streaming-Tipps für Facebook und Co

Fernsehmachen war einst ein sagenumwobenes Geschäft. Man musste schon Beziehungen haben, um ein Studio von innen zu sehen. Und teuer war es ausserdem. Doch längst kann jeder Live Videos verbreiten - weltweit und jederzeit.
Stimmungsvolle Situationen lassen sich gut per Live Videostream transportieren.
(Quelle: Sebastian Gollnow)
Video Livestreaming ist kein Hexenwerk. Wer das, was er gerade sieht oder erlebt, spontan mit anderen teilen möchte, kann gleich loslegen - etwa mit Facebook Live. Vorteile seien hier Bedienbarkeit, Funktionalität und Reichweite, sagt Gavin Karlmeier, Social-Media-Redakteur beim WDR. "Man klickt einfach auf der App auf seinem Tablet oder Smartphone auf den Button 'Live' und ist sofort draufgeschaltet."
Auch technisch muss man nicht wirklich viel beachten, sagt Karlmeier, der auf seiner Facebook-Seite eine wöchentliche Liveshow streamt. "Eine gute Beleuchtung und die Vermeidung von lauten Umgebungsgeräuschen reichen meiner Meinung nach fast schon aus." Es komme schliesslich vor allem auf den Inhalt an. "Man muss bedenken, dass die Selfie-Kamera das Bild spiegelt", sagt der Experte. "Heisst also: Wenn man einen beschriebenen Zettel in die Kamera hält, sehen es alle anderen spiegelverkehrt."

Bild und Ton

Natürlich machen nicht alle Smartphones gleich gute Videos, gibt Daniel Fiene, Leiter redaktionelle Digitalstrategie bei der "Rheinischen Post", zu bedenken. "Bei Premium-Smartphones sieht es meistens besser aus, weil die Kamera hochwertiger ist." Fast wichtiger findet Fiene aber ein vernünftiges Mikrofon, das beim Livestream einen ordentlichen Ton liefert. Denn zum einen lasse sich professionelle Bildqualität per Smartphone und ohne hohen technischen Aufwand sowieso nicht erreichen, so der Experte weiter. Und zum anderen hätten sich die Sehgewohnheiten im und mit dem Internet ohnehin geändert.
Doch: Wie erreicht man seine Zuschauer? Wichtig sei es, an vielen kleinen Rädchen gleichzeitig zu drehen, um die Reichweite zu erhöhen, sagt Sören Steinmann, Inhaber einer Firma für Streaming-Dienstleistungen und -Beratung in Herfod. Die Wahl der Plattform etwa sollte man im Vorfeld gut abwägen. "Während man bei Facebook lediglich seine eigenen Kontakte und Follower erreichen kann, kann bei YouTube Live auch jemand zuschauen, der nicht persönlich mit dem Produzenten verknüpft ist", erklärt Steinmann. Potenziell viele Zuschauer erreicht auch die zu Twitter gehörende Streaming-App Periscope.
Erste Voraussetzung für einen erfolgreichen Stream bleibt aber ein interessanter Inhalt. Eine Privatparty ist vielleicht für Familie und Freunde spannend, dürfte das breite Publikum aber kaum interessieren. Auch der Ort, an dem gestreamt wird, kann für höhere Zuschauerzahlen sorgen. "Je interessanter der ist, desto spannender ist der Stream auch für die Zuschauer", sagt Steinmann. Und natürlich spielen auch Persönlichkeit und Ausstrahlung des Moderators eine wichtige Rolle.




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