Overload im Newsfeed
13.10.2016, 12:45 Uhr
Kein Platz mehr? Facebook testet Ads in Gruppen
Facebook hat ein Problem. Dem Netzwerk gehen zunehmend die Anzeigenplätze aus. Um dem Super-GAU vorzubeugen, startet Facebook mal wieder ein Experiment. Neues Testobjekt: Gruppen.
Es gilt wie immer die gleiche Regel: Es ist nur ein Test. Ob Facebook das Format auch in Deutschland oder gar global ausrollt, ist völlig offen. Trotzdem ist es durchaus erwähnenswert, dass Mark Zuckerberg nach neuen Anzeigenplätzen Ausschau hält und jetzt erstmals die Gruppen ins Visier genommen hat.
Wie Facebook inzwischen offiziell bestätigt hat, werden Anzeigen in Facebookgruppen derzeit in Australien, Kanada, Irland und Neuseeland getestet. Das betrifft die mobile Ansicht ebenso wie die Desktop-Version.
Gegenüber dem Branchenmagazin Techcrunch erklärte ein Sprecher: "Wir haben mit der Auslieferung von Ads in Facebook Gruppen begonnen und werden die Ergebnisse auswerten bevor wir weitermachen".
Möglichkeiten im Targeting
Den Werbungtreibenden stehen dabei für die Zielgruppenansprache zwei Optionen zur Verfügung.
- Entweder kann der Werber seine Zielgruppe nach Gruppen-Kategorien wie Bildung, Mode und Politik auswählen oder
- auf die Standard-Targetingmöglichkeiten (etwa Wohnort, Alter, Sprache) von Facebook zurückgreifen.
Facebook gehen die Anzeigenplätze aus
Die Gründe für den jetzigen Test liegen auf der Hand. Der Newsfeed, der Hauptausspielort für Anzeigen, quillt über vor Werbung. Den Nutzern wurden immer weniger private Beiträge ausgespielt - auch deshalb gab es ein Algorithmus-Update.
Die Belastungsgrenze, so sagt Facebook selbst, ist spätestens 2017 erreicht. Da sich aber Facebook zu mehr als 90 Prozent über Anzeigenumsätze finanziert, braucht es neue Erlösquellen. Dazu zählt mit Sicherheit auch Workplace by Facebook. Da jedoch Werbung im orginären Netzwerkumfeld am bequemsten und effektivsten ist und wenig Aufwand braucht, attackiert jetzt Facebook die Gruppen.
Immerhin eine Milliarde Menschen bewegen sich in den Umfeldern von Gruppen. Etwa die Hälfte davon entfällt auf Kauf- und Verkaufsgruppen. Die Themengebiete sind dabei häufig stark eingegrenzt. Optimal also für Werber. Wo erreiche ich Fans des FC Bayern München mit meinen Anzeigen besser als in einer FCB-Fangruppe?