So Datensammelei im Smart Home einschränken
Apps kritisch betrachten
Grundsätzlich können sich Nutzer auch überlegen, ob sie wirklich jedes Gerät mit einer App ansteuern müssen. Gerade die Apps neigen aus Expertensicht dazu, zusätzliche personenbezogene Daten, die gar nichts mit der Gerätenutzung an sich zu tun haben, zu sammeln. Maik Morgenstern vom IT-Sicherheit-Forschungsinstitut AV-Test empfiehlt, vor dem Kauf Erfahrungs- und Testberichte zu lesen. Zudem sollten sich Verbraucher dazu schlaumachen, inwiefern sich die Privatsphäre-Einstellungen anpassen lassen.
Auch die Produktdetails zählen: Verbraucher sollten sich fragen, «ob sie wirklich sämtliche Funktionen brauchen und damit riskieren, dass im Zweifelsfall mehr Daten aufgezeichnet werden», so Morgenstern.
Senden von Daten einen Riegel vorschieben
Wer sich ein smartes Haushaltsgerät zulegt, kann an einer möglicherweise übermässigen Datensammelei mitunter nur schwer etwas ändern. Es liesse sich allerdings, wenn sich das Gerät im eigenen WLAN befinde, eine Firewall einrichten und damit das Senden an die Server der Unternehmen verhindern, sagt Morgenstern. Das sei jedoch sehr kompliziert und nur etwas für IT-Experten.
Stellt sich die Frage, ob all diese Bedenken so gravierend und einschneidend für Verbraucher sind, dass man von einem Kauf absehen sollte? Für Experten hängt die Antwort darauf vom Gerät und dessen Nutzung ab. «Wenn Kameras und Mikrofone im Spiel sind, sind immer auch hochsensible Daten betroffen», sagt Dennis-Kenji Kipker.
Bei anderen Geräten, beispielsweise einer Kaffeemaschine, die elektronisch vernetzt ist, bestehe hingegen nahezu kein Risiko. Kipker betont abschliessend das Risiko der Nutzung von Klarnamen, weil damit ein Bezug zu Person und Ort hergestellt werden könnte. Von Maximilian Konrad, dpa