11.10.2006, 00:00 Uhr
US-Gericht droht Anti-Spam Projekt Spamhaus mit Domain-Enteignung
Das US-Gericht in Nord-Illinois verschärft die Gangart gegen das Anti-Spam-Projekt Spamhaus. Richter Charles Kocoras wies in einer "Proposed Order" die Internetverwaltung ICANN und Tucows, Registrar von Spamhaus, an, die betreffende Domain vom Web zu nehmen. Dem ist ein Schadenersatzurteil voraus gegangen, in dem Spamhaus zu einer Schadenersatzzahlung in der Höhe von 11,7 Mio. Dollar an das klagende E-Mail-Marketing-Unternehmen E360Insight verdonnert wurde. Spamhaus ignorierte jedoch diesen Richterspruch. Spamhaus-Gründer Steven Linford hatte bereits nach dem Urteil angekündigt, dass man dieses nicht beachten werde. Als Begründung wurde angeführt, dass die Organisation mit Sitz in Grossbritannien britisches Recht befolge. An Gerichtsurteile in anderen Staaten fühle man sich nicht gebunden. Die Schadenersatzzahlung wurde folglich ebenso wenig geleistet, wie die Auflage des Gerichts erfüllt, wonach E360Insight von der Sperrliste genommen werden sollte. Klagen von Spammern, die ihre Mails nach Grossbritannien schicken, sollten in Grossbritannien verhandelt werden, forderte Linford.
Zu der jüngsten Entwicklung äusserte sich Linford auf der Webseite schriftlich und demonstrierte Selbstbewusstsein. "Wir glauben nicht, dass es zur Durchsetzung des vorgeschlagenen Urteils kommt, da dies Auswirkungen auf das Internet und Millionen User haben wird. Wir glauben, dass regierungsnahe US-Stellen zuvor noch einschreiten werden." Die Schliessung hätte immense Auswirkungen auf das Netz und würde ernsthafte Probleme in manchen Ländern verursachen. "Abgesehen von den technischen Aspekten ist der Grossteil der 50 Mrd. von Spamhaus herausgefilterten Mails illegal, enthält Werbung für Medikamente, Pornographie oder stellt den Versuch von Betrug und Phishing dar. Meiner Meinung nach ist es sehr gefährlich, 650 Mio. Mail-Empfänger dieser Gefahr auszusetzen", so Linford. Ferner ist sich der Spamjäger sicher, dass ICANN alles in ihrer Macht stehende tun wird, um sie Schliessung zu verhindern. "ICANN versteht alle Dimensionen einer Schliessung, die technische ebenso wie die politische (US-Kontrolle des Internets)", so Linford. (ph/pte) http://www.spamhaus.org
Zu der jüngsten Entwicklung äusserte sich Linford auf der Webseite schriftlich und demonstrierte Selbstbewusstsein. "Wir glauben nicht, dass es zur Durchsetzung des vorgeschlagenen Urteils kommt, da dies Auswirkungen auf das Internet und Millionen User haben wird. Wir glauben, dass regierungsnahe US-Stellen zuvor noch einschreiten werden." Die Schliessung hätte immense Auswirkungen auf das Netz und würde ernsthafte Probleme in manchen Ländern verursachen. "Abgesehen von den technischen Aspekten ist der Grossteil der 50 Mrd. von Spamhaus herausgefilterten Mails illegal, enthält Werbung für Medikamente, Pornographie oder stellt den Versuch von Betrug und Phishing dar. Meiner Meinung nach ist es sehr gefährlich, 650 Mio. Mail-Empfänger dieser Gefahr auszusetzen", so Linford. Ferner ist sich der Spamjäger sicher, dass ICANN alles in ihrer Macht stehende tun wird, um sie Schliessung zu verhindern. "ICANN versteht alle Dimensionen einer Schliessung, die technische ebenso wie die politische (US-Kontrolle des Internets)", so Linford. (ph/pte) http://www.spamhaus.org
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