Schweizer JAMES-Studie
31.10.2014, 07:06 Uhr
Smartphone für Jugendliche immer wichtiger
Handy und Internet sind aus dem Leben von Jugendlichen nicht mehr wegzudenken: 97% der jungen Handynutzer in der Schweiz besitzen ein Smartphone, wie die JAMES-Studie 2014 der ZHAW und Swisscom zeigt.
Jugendliche surfen häufiger im mobilen Internet als sie telefonieren und nutzen ihr Smartphone multimedial. Aber: Trotz der vielfältigen multimedialen Möglichkeiten treffen Jugendliche in ihrer Freizeit oft Freunde oder tun auch mal nichts.
Das Smartphone hat sich 2014 endgültig bei den Schweizer Jugendlichen etabliert: 98 Prozent besitzen ein eigenes Handy, davon haben 97 Prozent ein Smartphone. 2010 verfügte gerade mal knapp die Hälfte der jugendlichen Mobiltelefonnutzer über ein Smartphone (2012: 79 Prozent). Dies zeigt die aktuelle JAMES-Studie, die seit 2010 bereits zum dritten Mal durchgeführt wurde und damit erstmals Trends aufzeigen kann. Alle zwei Jahre befragt die ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften im Auftrag von Swisscom über 1000 Jugendliche im Alter von 12 bis 19 in den drei grossen Sprachregionen der Schweiz zu ihrem Medienverhalten.
Das Smartphone hat sich 2014 endgültig bei den Schweizer Jugendlichen etabliert: 98 Prozent besitzen ein eigenes Handy, davon haben 97 Prozent ein Smartphone. 2010 verfügte gerade mal knapp die Hälfte der jugendlichen Mobiltelefonnutzer über ein Smartphone (2012: 79 Prozent). Dies zeigt die aktuelle JAMES-Studie, die seit 2010 bereits zum dritten Mal durchgeführt wurde und damit erstmals Trends aufzeigen kann. Alle zwei Jahre befragt die ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften im Auftrag von Swisscom über 1000 Jugendliche im Alter von 12 bis 19 in den drei grossen Sprachregionen der Schweiz zu ihrem Medienverhalten.
Unterwegs surfen statt telefonieren
Mit dem Einzug des Smartphones hat sich auch die Handynutzung seit 2010 stark verändert. Die Jugendlichen telefonieren nicht nur mit dem Smartphone, sie hören damit auch Musik, surfen im Netz, knipsen Fotos, checken ihre E-Mails oder spielen Games. „Da mobile Geräte immer mehr Funktionen vereinen und vermehrt unlimitierten Zugang zum mobilen Internet bieten, werden diese immer weniger oft im Sinne ihrer Ursprungsfunktion eingesetzt“, so ZHAW-Forscher und Studienleiter Daniel Süss, der die JAMES-Studie mit Co-Projektleiter Gregor Waller und seinem Team durchgeführt hat. Am stärksten verändert hat sich die Nutzung des mobilen Internets: Surften 2010 erst 16 Prozent der befragten Jugendlichen täglich oder mehrmals wöchentlich mit dem Handy im Netz, sind es heute bereits 87 Prozent (2012: 68 Prozent). Zum Vergleich: Das häufige Telefonieren ging im selben Zeitraum von 80 auf 71 Prozent zurück (2012: 81 Prozent).
Surfdauer bleibt konstant
Es mangelt den Jugendlichen in der Schweiz auch ohne Smartphone nicht am Zugang zum Internet: 99 Prozent der Haushalte, in denen sie wohnen, sind mit Computer oder Laptop mit Internetzugang ausgerüstet. Inzwischen verfügen auch zwei von drei Haushalten über ein Tablet. Mit rund zwei Stunden hat sich aber die tägliche Surfdauer unter der Woche über die letzten Jahre hinweg nicht verändert, auch am Wochenende ist sie mit drei Stunden täglich konstant geblieben. Drei von vier Schweizer Jugendlichen tauschen sich im Internet regelmässig über soziale Netzwerke aus. 89 Prozent sind bei mindestens einem sozialen Netzwerk angemeldet. Auch 2014 ist Facebook am beliebtesten, jedoch dicht gefolgt von Instagram. Google+ und Twitter haben in den letzten Jahren ebenso an Nutzerzahlen gewonnen. „Der mancherorts vermutete Mitgliederschwund von Facebook kann bei Schweizer Jugendlichen auch 2014 nicht festgestellt werden. Interessant ist aber, dass bei den jüngsten Befragten das auf Fotos und Videos spezialisierte Netzwerk Instagram höher im Kurs steht als Facebook“, ergänzt Süss.
Jugendliche surfen meist sicher
Bei den sozialen Netzwerken haben 81 Prozent der jugendlichen Befragten die Einstellung für Privatsphäre aktiviert, 56 Prozent aktualisieren diese Einstellungen regelmässig. Obwohl das Bewusstsein zum Schutz der eigenen Daten auf sozialen Netzwerken konstant hoch ist, sind negative Erfahrungen im Netz in den letzten Jahren nicht zurückgegangen: 22 Prozent gaben an, dass jemand sie online fertig machen wollte (2012: 17 Prozent; 2010: 20 Prozent). Über 12 Prozent der Befragten wurde Beleidigendes oder Falsches verbreitet (2012: 3 Prozent; 2010: 10 Prozent). Zudem wurde einer von fünf Jugendlichen im Internet mit unerwünschten sexuellen Absichten angesprochen. „Wichtig ist deshalb, dass Jugendliche im Umgang mit Medien begleitet werden und sich aktiv damit auseinandersetzen. Swisscom engagiert sich deshalb stark für die Förderung der Medienkompetenz“, sagt Michael In Albon, Jugendmedienschutzbeauftragter der Swisscom.
Freunde kommen nicht zu kurz
Die nonmediale Freizeitbeschäftigung ist – trotz Smartphones, Tablets & Co. – seit 2010 konstant geblieben. 79 Prozent der Befragten treffen weiterhin sehr häufig Freunde, 60 Prozent machen auch mal gar nichts. „Die medienbezogenen Freizeitbeschäftigungen haben eine begleitende Funktion und können das Bedürfnis der Jugendlichen nach Zusammensein nicht ersetzen“, ist Süss überzeugt.
Newsportale schliessen zu Gratiszeitungen auf Veränderungen in der Rangliste der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen lassen sich hingegen beim Zeitungskonsum feststellen: Tendenziell werden weniger Zeitungen und Zeitschriften auf Papier gelesen. Gerade mal 35 Prozent der befragten Jugendlichen liest noch täglich oder mehrmals wöchentlich Gratiszeitungen (2012: 49 Prozent). Dafür werden Tageszeitungen vermehrt online konsumiert: Fast jeder Dritte liest oft auf Newsportalen im Internet (2012: 26 Prozent).