Bundesnetzagentur
10.10.2017, 10:30 Uhr
Telekom-Tarif "StreamOn" in Teilen unzulässig
Die umstrittene Daten-Flatrate "SreamOn" der Deutschen Telekom ist laut deutschen Bundesnetzagentur in Teilen unzulässig. Das Grundprinzip des Angebots wurde indes nicht in Frage gestellt.
Die Bundesnetzagentur hat Details der mobilen Daten-Flatrate "StreamOn" der Deutschen Telekom für Video- und Audiodienste untersagt. Einzelne Punkte der Zubuchoption verstiessen gegen Vorschriften über die Netzneutralität und das Roaming, erklärte die Bundesbehörde in Bonn.
Das Prinzip des Tarifs, dass die Nutzung bestimmter Audio- und Videodienste wie Spotify und Netflix, nicht auf das Datenvolumen des Vertrags angerechnet wird, wurde von der Bundesnetzagentur allerdings nicht in Frage gestellt. Das so genannte Zero-Rating-Angebot als solches sei nach derzeitiger Sicht der Bundesnetzagentur im Wesentlichen zulässig.
Beim "StreamOn"-Service der Telekom werden bestimmte datenintensive Dienste wie Apple Music, Netflix und Youtube nicht auf das Datenkonto des Kunden angerechnet.
Die Aufsichtsbehörde stösst sich nun vor allem am Kleingedruckten in den Telekom-Verträgen. So werde im "Tarif L" die Datenübertragungsrate beim Videostreaming auf DVD-Qualität reduziert, Audiostreaming hingegen nicht. Die Telekom dürfe die Streaming-Qualität zwar reduzieren oder auch nicht, müsse dabei aber Audio- und Videodienste gleich behandeln. Eine unterschiedliche Behandlung der Medientypen verstosse gegen das Gebot der Gleichbehandlung allen Datenverkehrs. "Dieser Grundsatz sichert, dass über das Internet weiterhin gleichberechtigt innovative Dienste angeboten werden können, insbesondere auch für Start-ups", erklärte die Bundesnetzagentur.
Verbraucher könnten derzeit "StreamOn" auch nicht im europäischen Ausland so wie im Inland nutzen und vom Roam-Like-at-Home-Prinzip profitieren. "Während im Inland das Datenvolumen der "StreamOn"- Dienste unbegrenzt ist, wird bei der Nutzung im EU-Ausland das durch "StreamOn" genutzte Datenvolumen vom Datenvolumen des Magenta Tarifs abgezogen", bemängelte die Bundesnetzagentur.