29.03.2012, 00:00 Uhr

Positive Aussichten dank verbesserter Auftragslage in Schweizer ICT-Industrie

Nachdem der SWICO ICT Index während vier aufeinanderfolgenden Quartalen gesunken ist, kann für das zweite Quartal 2012 zum ersten Mal wieder ein Wachstum verzeichnet werden, die Talsohle ist durchschritten. Für das zweite Quartal 2012 erreicht der SWICO ICT Index 101.8 Punkte und steigt damit zum ersten Mal nach vier rückläufigen Perioden wieder. Auf der Skala entsprechen Werte unter 100 Punkte einer negativen und Werte über 100 Punkte einer positiven Stimmung.
 
Für die Trendwende verantwortlich sind insbesondere die vollen Auftragsbücher in den Segmenten IT-Technology, IT-Services und Software. Im Segment Consulting sind die Veränderungen nur geringfügig, wohingegen die Segmente Consumer Electronics und Imaging, Printing & Finishing trotz insgesamt positiver Branchenaussichten erneut einen Rückgang hinnehmen mussten. Hauptgründe sind für mehr als 50% der Unternehmen in diesen Segmenten das sinkende Preisniveau, gefolgt von rückläufigen Auftragseingängen.

Bessere Auftragslage in schwierigem Umfeld

In den vier rückläufigen Vorperioden wurde jeweils der Fachkräftemangel als grösste Herausforderung für die ICT Branche eingeschätzt. Die aktuelle Erhebung zeigt diesbezüglich ein anderes Bild. Trotz verbesserter Auftragslage wurde von den Schweizer ICT Unternehmen erstmals die global generell schwierige Wirtschaftslage als grössere Herausforderung vor dem Fachkräftemangel genannt. Dies hängt auch mit der Wechselkursproblematik aufgrund der tiefen Euro- und Dollarkurse zusammen. KMUs sind davon stärker betroffen als Grossbetriebe, denen die erwarteten konjunkturellen Entwicklungen deutlich weniger Mühe bereiten.

Rentabilität schwieriger als Wachstum

Die Segmente Consulting, Software und ? mehrheitlich ? IT-Services, erwarten allesamt ein Umsatzwachstum für das zweite Quartal 2012. Doch trotz erwartetem Umsatzwachstum erwarten sie keine Verbesserung der Rentabilität. Hauptgrund hierfür ist das weiter sinkende Preisniveau. Dieses wiederum hängt auch stark mit der erwähnten Währungsproblematik zusammen, die dazu führt, dass der Konkurrenzdruck durch Anbieter aus dem Euro-Raum für die Schweizer ICT Branche zunimmt und entsprechend die Preise unter Druck geraten. Nahezu unbeeindruckt hiervon zeigt sich einzig das Segment IT-Technology, das mit vollen Auftragsbüchern auch steigende Umsätze und eine verbesserte Rentabilität erwartet. Gegenüber der letzten Erhebung haben sich auch die Erwartungen in den Segmenten Consumer Electronics sowie Imaging, Printing & Finishing verbessert. In beiden Segmenten wird nun teilweise ein Umsatzwachstum erwartet, welches wegen den sinkenden Preisen und Margen aber dennoch nicht zu einer verbesserten Rentabilität führt.

Keine hausgemachten Probleme

Als globalisierter Wirtschaftszweig geht die aktuelle Wirtschaftskrise nicht spurlos an der Schweizer ICT Branche vorbei. Die Wechselkursproblematik sowie die negativen Konjunkturaussichten in verschiedenen Ländern können jedoch durch die Branche kaum beeinflusst werden. Da sich die Umsatzerwartungen dennoch positiv entwickeln, zeigt, dass die Produkte und Dienstleistungen der Schweizer ICT Branche qualitativ überzeugen und auch international nach wie vor gefragt sind. Insgesamt behauptet sich die ICT Branche also in einem schwierigen Marktumfeld. Die Wachstumserwartungen deuten darauf hin, dass mit einer Abschwächung der Wechselkursproblematik auch der Margendruck abnehmen wird und sich das prognostizierte Umsatzwachstum wieder in einer steigenden Rentabilität niederschlägt. (ph) http://www.swico.ch



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