Suchmaschinen besser verstehen

Sieger wurde Startpage.

Eine Datenschutzerklärung ohne Mängel und Apps mit unkritischem Datensendeverhalten sprachen für den niederländischen Anbieter. Auch die Suchergebnisse waren gut, wenn auch nicht so gut wie bei Google.
Bleibt die Frage: Macht es eigentlich einen Unterschied, wer eine Suchanfrage eintippt und auf welchem Gerät? Ja, lautet die Antwort. Auch wenn nicht ganz klar ist, wie gross dieser ausfällt.
Google etwa ermittelt anhand der IP-Adresse des Computers dessen ungefähren Standort. Die IP-Adresse sei aber nicht personalisiert, versichert der Konzern. Dahinter steckt die Idee, lokal relevante Ergebnisse anzeigen zu können, also bei einer entsprechenden Suchanfrage etwa das Wetter des Ortes, an dem man sich auch aufhält.

Doch das ist nicht alles:

Die individuelle Suchhistorie, also Suchanfragen aus der Vergangenheit, können die Treffer beeinflussen. Dafür müsste der Nutzer aber bei Google angemeldet sein, erklärt das Unternehmen. Wer etwa sein Google-Konto sowohl privat als auch beruflich nutzt, könne auf den entsprechenden Geräten marginal unterschiedliche Treffer zu gleichen Anfragen bekommen.
In seiner Datenschutzerklärung erklärt Google unter anderem, Cookies zu verwenden, um etwa die neuesten Suchanfragen und die Interaktion des Nutzers mit den Suchergebnissen zu erfassen. Das Ziel: Anzeigen auf den Nutzer zuschneiden. Damit verdient Google gutes Geld.
Aufgerufene Werbung auf einem Gerät oder auch das genutzte Gerät können Ergebnisse beeinflussen. So würden bei mobiler Nutzung Websites bevorzugt, die für mobile Endgeräte optimiert sind. Microsoft handhabe das bei Bing auch so, wie eine Sprecherin erklärt.

Bing

Bei der Microsoft-Suchmaschine werden Suchaktivitäten des Nutzers über Cookies und andere Verfahren gespeichert. Auf Basis der Daten personalisiere Bing Suchergebnisse, so die Sprecherin weiter. Mechanismen, die zu einer Personalisierung führen, unterlägen den jeweils gültigen Datenschutzgesetzen.
Ein Forschungsprojekt der Universität Kaiserslautern und der Initiative AlgorithmWatch, für das im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 über Wochen Daten von Google-Suchanfragen zu Parteien und Politikern gesammelt wurden, kam zu dem Ergebnis: Die Suche lieferte bei allen Nutzern annähernd gleiche Ergebnisse. Anzeichen für Personalisierung wurden kaum gemessen. Die Forscher betonten aber auch, dass die Studie eine Momentaufnahme sei.




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