Treffer aus der Filterblase
06.09.2019, 18:01 Uhr
Suchmaschinen besser verstehen
Schnell mal googeln! Suchmaschinen sind im Alltag längst eine Selbstverständlichkeit. Welchen Einfluss das den Anbietern verleiht, sollten sich Nutzer immer wieder vor Augen führen.
Wie kommen die Suchergebnisse eigentlich zustande? - Das fragen sich viele bei der Internet-Recherche.
(Quelle: Pixabay)
Früher gab es Lexika, Bücher, Zeitschriften und das Telefon. Heute gibt es das Internet und Suchmaschinen. Sie liefern die Antwort darauf, was die Hauptstadt von Kirgistan ist, wo man in einer fremden Stadt übernachten kann oder spucken Käsekuchenrezepte aus.
Die Suchmaschinen haben grossen Einfluss darauf, welche Informationen zu den Nutzern durchdringen. Weil es aber längst nicht mehr nur um Triviales, sondern auch um Privates, Gesundheitliches, Sensibles oder Berufliches geht, liegt es nahe, sich einmal zu fragen, wie die Suchergebnisse eigentlich zustande kommen - auch wenn die eigentlichen Suchalgorithmen in aller Regel Betriebsgeheimnis sind.
Erst einmal wichtig zu wissen:
Aus Kostengründen pflegen nur wenige Suchmaschinen überhaupt einen eigenen Index, also eine Sammlung von Schlagwörtern, die schnell durchsucht werden kann, um Seiten mit den gewünschten Inhalten im Netz zu finden, erklärt Christian Pietsch vom Verein Digitalcourage. Die Suchmaschinen mit einem eigenen Index seien schnell aufgezählt: «Google, Bing, Yandex, Baidu. Keine davon ist für ihre Transparenz bekannt.»
Viele Anbieter nutzen darum die Suchtechnologie anderer und bauen diese in ihre Portale ein, wie die Stiftung Warentest erklärt. So nutzen etwa Startpage, T-Online oder Web.de den Suchindex von Google, während beispielsweise Qwant und Duckduckgo auf die Technologie der Microsoft-Suchmaschine Bing setzen.
Die Warentester haben sich im Frühjahr 2019 einige Suchmaschinen genauer angeschaut. Fazit: Marktführer Google brachte bei den standardisierten Anfragen im Vergleich die besten Treffer - doch die Datensammelei kostete dem Internetkonzern den Spitzenplatz. Auch bei Bing etwa kritisierten die Tester den Umgang mit Nutzerdaten.