Datenschutz beim Website-Tracking

Wenige Beobachtungen reichen für Nutzerprofile

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben ausserdem untersucht, wie man auch nur mit Teilmengen eines Click Traces Rückschlüsse auf ein Individuum ziehen kann. "Wir haben die generalisierten Informationen aus der Datenbank mit weiteren Beobachtungen wie auf den Sozialen Medien oder in Chats geteilten Links verbunden. Wird beispielsweise die Zeit auf eine Minute genau generalisiert, reicht mit dieser Methode eine Beobachtung, um über 20 Prozent der Click Traces eindeutig einer Person zuzuordnen", sagt Clemens Deusser, der als Doktorand in Strufes Arbeitsgruppe massgeblich an der Studie beteiligt war. "Zwei weitere Beobachtungen steigern diesen Erfolg auf über 50 Prozent. In der Datenbank kann dann einfach abgelesen werden, welche anderen Webseiten die Person noch besucht und welche Inhalte sie betrachtet hat." Selbst wenn der Zeitstempel nur tagesgenau gespeichert werde, benötige man für die Personenerkennung nur fünf weitere Beobachtungen.
"Unsere Ergebnisse zeigen, dass einfache Generalisierung nicht geeignet ist, um Webtrackingdaten wirksam zu anonymisieren. Die Daten bleiben personenscharf und die Anonymisierung ineffektiv. Um einen effektiven Datenschutz zu erreichen, müssten Verfahren angewandt werden, die darüber hinausgehen, wie beispielsweise eine Verrauschung durch zufälliges Einfügen kleiner Fehlbeobachtungen in die Daten", so Strufes Empfehlung.
Das Forscherteam um Strufe hat seine Ergebnisse innerhalb der "IEEE Security and Privacy" vom 18. bis 20. Mai 2020 vorgestellt. Dabei handelt es sich um die führende internationale Konferenz im Bereich der IT-Sicherheit und versammelt bereits seit 1980 international renommierte Spitzenforscherinnen und –forscher.



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