IoT-Studie
23.02.2019, 09:47 Uhr
Europa ist Vorreiter beim Internet der Dinge
Europa ist weltweiter Vorreiter beim Internet der Dinge (IoT). Seit 2016 bringen europäische Unternehmen ihre Vorhaben um die Industrie 4.0 dreimal so schnell voran wie die USA. Cyber-Sicherheit wird als grösste Hürde bei der Umsetzung der Projekte empfunden.
Europäische Unternehmen vernetzen Maschinen, Anlagen und Produkte dreimal so schnell wie US-amerikanische Unternehmen. Diese zeigen sich jedoch ambitioniert und planen in den nächsten zehn Jahren bei Pilotprojekten sowie bei der Implementierung mit den europäischen Unternehmen gleichgezogen zu haben.
(Quelle: Pixabay)
Für die aktuelle Studie „Europeans Extend Their Lead in the Industrial Internet of Things“ der internationalen Managementberatung Bain & Company wurden mehr als 600 IoT-Verantwortliche in Europa und den USA befragt. Knapp die Hälfte der Befragten möchte IoT-Projekte umsetzen. In Europa werden die Projekte rund um Industrie 4.0 derzeit dreimal so schnell durchgeführt wie in den USA.
Die erste Bain-Studie zu diesem Thema wurde 2016 durchgeführt, damals hatten 27 Prozent der europäischen und 18 Prozent der amerikanischen Unternehmen die Einführung von IoT-Anwendungen angekündigt. Vor allem Automobilhersteller, Bau- und Industrieunternehmen setzten schon damals auf umfangreiche Pilotprojekte.
In Europa wird bereits an Geschäftsmodellen gearbeitet, die ihre Investitionen refinanzieren, sowie an regulatorischen Aspekten und Sicherheitsfragen. US-Unternehmen planen bis 2022 vor allem Pilotprojekte umzusetzen. In den nächsten zwei Jahren sollen in Europa mehr als doppelt so viele gross angelegte IoT-Projekte realisiert werden wie in den USA. Die Europäerinnen und Europäer planen zudem einen höheren Anteil ihres IT-Budgets in neue Technologien zu investieren.
Vor allem die Cyber-Sicherheit bereitet den Befragten sorgen. Die Hälfte der Europäerinnen und Europäer sieht darin das zentrale Problem bei der Implementierung von IoT-Projekten. Bei den US-Amerikanerinnen und US-Amerikanern empfindet ein Drittel Cyber-Sicherheit als Hürde. Sicherheitsfragen müssen einerseits an die Ansprüche heimischer Kunden angepasst werden und andererseits müssen dabei die Datenschutz- und Regulierungsanforderungen der EU eingehalten werden.
US Firmen möchten aufholen
Viele US-Firmen kämpfen noch mit Problemen die in Europa bereits bewältigt wurden. Dazu zählen beispielsweise mangelnde technische Expertise und Probleme bei der Integration und dem Zusammenspiel unterschiedlicher Systeme. Sie zeigen sich jedoch ambitioniert und planen in den nächsten zehn Jahren bei Pilotprojekten sowie bei der Implementierung mit den europäischen Unternehmen gleichgezogen zu haben.
Um eine herausragende Expertise entwickeln zu können planen europäische Unternehmen den Fokus zunächst auf einzelne Branchen zu legen. IT-Firmen werden eng mit ihren Kunden kooperieren, um deren Anforderungen systematisch in Software umzusetzen und nahtlos in die industriellen Prozesse zu integrieren.
"In den nächsten zwei, drei Jahren werden sich die Gewinner beim Thema Internet der Dinge herauskristallisieren. Unternehmen, die ihre IoT-Investitionen auf die lange Bank schieben, verlieren an Wettbewerbsfähigkeit. Wer dagegen seine Maschinen, Anlagen und Produkte vernetzt und die daraus resultierenden Daten verwertet, zählt zu den Profiteuren in einer Welt weitreichender Automatisierung und künstlicher Intelligenz." erklärt Oliver Straehle, Leiter der Bain-Praxisgruppe Advanced Manufacturing & Services im Raum EMEA und Co-Autor der Studie.
Autor(in)
Christina
Ebner