Widerstand gegen Ausbau von Verschlüsselung bei Facebook
Die "Hash"-Methode
Aktuell unterhalten Facebook und andere Dienste Datenbanken, in denen bekanntgewordene Bilder mit illegalen Inhalten wie Kinderpornografie vermerkt werden, um ihre Verbreitung unterbinden zu können. Dabei wird eine Art Fingerabdruck von einem Bild erstellt und gespeichert, neu hochgeladene Inhalte werden mit diesem "Hash" abgeglichen.
Ein Vorschlag, um die Methode auch bei Komplett-Verschlüsselung zu nutzen, besteht zum Beispiel darin, Inhalte über die Apps direkt auf dem Gerät von Nutzern abzugleichen, bevor sie zur Übertragung verschlüsselt werden.
Verschlüsselung ist insbesondere nach den Enthüllungen von Edward Snowden zur ausufernden Internet-Überwachung durch den US-Abhördienst NSA und seine Partnerdienste immer breiter eingesetzt worden. Den Behörden in den USA und anderen Ländern ist sie schon länger ein Dorn im Auge.
Vorteile von Verschlüsselung überwiegen die Nachteile
Zuckerberg räumte am Donnerstag vor Mitarbeitern ein, dass Verschlüsselung für Behörden eine Herausforderung sei, vergleichbar damit, wenn man mit einer festgebundenen Hand kämpfen müsse. Zugleich sei Facebook überzeugt, dass die Vorteile von Verschlüsselung die Nachteile überwiegen. Die meisten Tech-Konzerne betonen, dass Verschlüsselung zum Beispiel private Daten von Nutzern vor Online-Kriminellen schütze. Den Einbau von Hintertüren lehnen sie grundsätzlich ab, da dies die Sicherheit für alle verringern würde.
Apple riskierte deswegen 2016 auch einen Rechtsstreit mit dem FBI: Das Unternehmen weigerte sich, eine Software zu schreiben, mit der man ein gesperrtes iPhone aufknacken könnte. Die US-Regierung zog ihre Klage zurück, nachdem sie nach eigenen Angaben mit Hilfe eines spezialisierten Dienstleisters in das iPhone eines getöteten Attentäters kam, um das es in dem Fall ging.
Die Regierungsbehörden warnten in dem Brief vom Donnerstag, die Verschlüsselung könne es Kriminellen erlauben, einer Strafverfolgung zu entgehen, weil wichtige Beweise verborgen blieben. Für die US-Regierung unterschrieben das Dokument Justizminister William Barr und der amtierende Heimatschutzminister Kevin McAleenan.