Auf Besuch 12.04.2018, 17:15 Uhr

Facebook zeigt sich in Zürich

Fakebook hat am Mittwoch zum Treffen in Zürich eingeladen. Am Networking-Event mit zahlreichen Vertretern der Presse äusserte sich Facebooks Zentraleuropa-Chef auch zur Datenaffäre um Cambridge Analytica.
Facebook-Vertreter zeigten den Journalistinnen und Journalisten, wie sich die Plattform für Publikationen nutzen lässt
(Quelle: lp/NMGZ)
Am Mittwochvormittag hat Facebook in der alten Cigarettenfabrik in Zürich ein Networking-Event veranstaltet. Rund 50 Medienschaffende folgten der Einladung, am Nachmittag organisierte das Unternehmen zudem ein Treffen mit Mitgliedern aus der Community. Es handelte sich dabei um den ersten Facebook-Event in Zürich, auch sonst gibt es hierzulande keine Vertretung des US-Konzerns. Bedient wird die Schweiz von den Facebook-Standorten Berlin und Hamburg.
Der Anlass fand kurz vor Beginn des zweiten Anhörungstages von Facebook-CEO Mark Zuckerberg in Washington statt, wo er sich den Fragen des Energie- und Handelsausschusses des US-Repräsentantenhauses stellen musste. Allerdings stand die Veranstaltung in Zürich nicht in Zusammenhang mit dem Datenskandal rund um Cambridge Analytica, wie es seitens der Firma hiess. Vielmehr habe Facebook die Gelegenheit nutzen wollen, um Medienvertretern hauseigene Produkte wie Instagram oder die Oculus Rift VR-Brille vorzustellen. Zudem lieferte der Konzern Hintergrundinformationen zu den Facebook-Gruppen, dem News-Feed oder dem Sicherheitsbereich.

Entschuldigung für die Datenpanne

Zu Beginn der Veranstaltung äusserte sich Facebooks Zentraleuropa-Chef Martin Ott dennoch zum Fall Cambridge Analytica. Die Daten von rund 87 Millionen Menschen sind beim Vorfall zu Dritten abgeflossen. Dabei schlug Ott denselben Ton an wie Zuckerberg. Vor versammelter Pressemannschaft entschuldigte auch er sich für das Datenleck. «Die Geschehnisse um Cambridge Analytica hätten so niemals passieren dürfen», sagte er. Und weiter: «Wir haben ganz klar Fehler gemacht und dafür möchte auch ich mich entschuldigen». Nutzerinnen und Nutzern würden Facebook viele Daten zur Verfügung stellen und im Umgang damit sei man «der grossen Verantwortung nicht gerecht geworden».
Das Unternehmen werde nun der Sache auf den Grund gehen und habe bereits verschiedene Massnahmen ergriffen oder werde dies noch tun, um das Vertrauen in die Plattform wiederherzustellen. Gemäss Ott will Facebook als erstes die Geschehnisse restlos aufklären und die Leute informieren. Zweitens müsse sichergestellt werden, dass sich ein solcher Vorfall niemals wiederhole. Und drittens müssten User auf der Plattform künftig die volle Kontrolle über ihre Daten haben. Zudem überarbeitet Facebook künftig die Zugriffsrechte von Apps und APIs. Im Rahmen der Vorbereitung auf die europäische Datenschutz-Grundverordnung habe Facebook generell bereits an Neuerungen gearbeitet. «Dieser Vorfall hat uns darin noch bestärkt und beschleunigt», sagte Ott. Weiterführende Fragen der Pressevertreter zum Fall Cambridge Analytica wollte Facebook danach offiziell nicht mehr beantworten.




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