Algorithmus-Update
23.04.2015, 07:15 Uhr
Facebook: Mehr News von Freunden im Feed
Facebook führt Änderungen an seinem Algorithmus durch, die die Statusmeldungen von Freunden unterstützen sollen. Marketer fürchten, das könnte die Auslieferung von Werbeinhalten beeinträchtigen.
Bevorzugt Facebook in Zukunft die privaten Statusmeldungen von Nutzern? Die Änderungen am Algorithmus, die das Unternehmen jetzt bekannt gegeben hat, sehen zumindest danach aus. Im Nachrichten-Feed der Nutzer sollen die Updates von Freunden wieder mehr Gewicht bekommen. Beliebte und kommentarreiche Beiträge wie Nachrichtenmeldungen und Updates von Unternehmensseiten dagegen sollen zugunsten der privaten Inhalte zurückstecken.
Facebook will unter anderem Inhalte von den engsten Freunden der Nutzer im Nachrichten-Feed weiter oben platzieren. Auch die Limitierung der Anzahl von Beiträgen der einzelnen Kontakte soll aufgehoben werden. Der Platz für mehr private Inhalte könnte dann auf Kosten der Visibilität von Unternehmensbeiträgen gehen, wie Marketer befürchten.
Nutzungserlebnis aufwerten
Facebook dagegen hofft, mit den Änderungen das Nutzungserlebnis aufzuwerten und die User langfristig im Netzwerk zu halten. "Das Ziel des Nachrichten-Feeds ist es, euch die Inhalte zu zeigen, die euch wichtig sind", erklären Max Eulenstein, Facebook Product Manager und Lauren Scissors, User Experience Researcher, im Facebook-Firmenblog die Hintergründe. "Das bedeutet, dass wir euch die richtige Mischung aus Updates von Freunden und Figuren des öffentlichen Lebens, Publishern, Unternehmen und lokalen Organisationen, mit denen ihr verbunden seid, anbieten müssen." Damit nimmt das Netzwerk in Kauf, seine Werbekunden zu verärgern.
Am Nachrichten-Feed wird bei Facebook immer wieder geschraubt. Vor zwei Jahren hatte das Netzwerk die Nachrichtenanzeige vor allem mit seinen kommerziellen Nutzern im Hinterkopf optisch aufgewertet. Ebenfalls positiv für die Werbekunden war die Änderung am Algorithmus im Jahr 2014, die Pages in den Nachrichten-Feed von Nutzern brachten, die die entsprechende Unternehmensseite nicht einmal abonniert hatten.