Enger Vertrauter von Zuckerberg verlässt Facebook
Der Kronprinz geht
Cox selbst schrieb in seiner Abschiedsnotiz nichts davon, dass er gern etwas anderes machen wolle - sondern, dass er "mit grosser Traurigkeit" bekanntgebe, Facebook nach 13 Jahren zu verlassen. Er deutete auch an, dass er nicht der Richtige für den angekündigten Strategiewechsel sei: "Das wird ein grosses Projekt sein, und wir werden Führungspersönlichkeiten brauchen, die begeistert sind, die Neuausrichtung durchzusetzen." Die Website "Buzzfeed" berichtete unter Berufung auf eine informierte Quelle, zu dem Abgang hätten Differenzen über die Ausrichtung geführt.
Der 36-jährige Cox war in der Rolle des Produktchefs in der Öffentlichkeit nur wenig bekannt, galt aber als Nummer drei in der Facebook-Rangfolge nach Zuckerberg und Geschäftsführerin Sheryl Sandberg.
Vergangenes Jahr hatte Zuckerberg ihm die Gesamtaufsicht über alle Apps des Konzerns übergeben: Die zentrale Facebook-Anwendung sowie Instagram und die Chatdienste WhatsApp und Messenger. Damit galt Cox einigen Branchenbeobachtern bereits als Kronprinz. Sein bisheriger Posten wird zunächst nicht neu besetzt. Die Chefs der einzelnen Apps sollen künftig stattdessen direkt Zuckerberg unterstellt sein.
Neuer Chef für WhatsApp
Neuer Chef von WhatsApp wird Will Cathcart, der zuletzt für die Facebook-App verantwortlich war. Bei dem für rund 22 Milliarden US-Dollar zugekauften Chat-Dienst waren die Gründer Brian Acton und Jan Koum 2017 und 2018 gegangen. Laut Medienberichten hatten sie sich damals gegen eine Aufweichung der Verschlüsselung in der App gestemmt, auf die von Facebook-Seite hingearbeitet worden war.
Zwar sollen nach dem neuen Plan von Zuckerberg im Gegenteil mehr Facebook-Angebote wie WhatsApp komplett verschlüsselt sein. Allerdings sei Daniels mit einigen Entscheidungen bei Zuckerbergs Plan, die technische Infrastruktur hinter WhatsApp, Messenger und der Chatfunktion von Instagram zusammenzulegen, nicht einverstanden gewesen, schrieb die "New York Times".
Cox sei "einer aus der Gruppe von Leuten gewesen, die es gut meinten, aber 2009 Entscheidungen trafen, die 2019 nicht mehr anwendbar sind", sagte ein ehemaliger Facebook-Mitarbeiter "Buzzfeed".