Bewegtbild-Standard
27.04.2015, 18:25 Uhr
Deutsche AGF integriert Youtube in Reichweitenmessung
Die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF), die die Nutzung von Bewegtbildinhalten misst, wertet nun auch Zugriffe auf Youtube aus. Das Ziel: konvergente Netto-Reichweiten für TV und Online-Video.
Als Meilenstein für den Bewegtbild-Standard in Deutschland sieht die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung ihr jüngstes Vorhaben: Die AGF, die von den Sendergruppen ARD, ZDF, RTL und ProSiebenSat.1 finanziert und verantwortet, integriert künftig auch die Ergebnisse von Youtube in ihre Reichweiten-Messungen.
Das erklärte Ziel der Ausweitung ist es, konvergente Netto-Reichweiten für TV und Online-Video ausweisen zu können - unter Einbeziehung von der Google-Tochter sowie anderen Online-Bewegtbildanbietern. Die ersten Ergebnisse ihres nach eigener Aussage global einzigartigen Studienkonzepts wollen AGF und Youtube noch in diesem Kalenderjahr präsentieren.
Forderung nach neuen Methoden
Die zunehmende Verbreitung von mobilen Endgeräten und zusätzlichen Screens lässt auch die Bedeutung von Online-Video bei der Mediennutzung immer grösser werden, bereits im Jahr 2010 ergab eine Erhebung der European Interactive Advertising Association (EIAA), dass rund ein Drittel der deutschen Internetnutzer mehr Zeit mit Online-Bewegtbildinhalten verbringen als vor dem TV-Gerät.
Seit Jahren fordert die Branche - unter anderem die Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) - deshalb einen einheitlichen crossmedialen Standard zur Leistungsbemessung, zumal sich der Bewegtbildmarkt zunehmend diversifiziert: Neben Content-Angeboten klassischer Fernsehsender treten auch immer mehr Videoportale und Streaming-Anbieter wie Netflix in den Markt ein.