MWC 28.02.2019, 22:13 Uhr

OnePlus-Chef: Falt-Smartphones bringen keine bedeutenden Vorteile

Faltbare Smartphones gelten als der neue grosse Hype auf dem Mobilfunkmarkt. Der chinesische Hersteller OnePlus kann diese Euphorie (noch) nicht teilen - und will vorerst auf die Produktion entsprechender Geräte verzichten. 
(Quelle: Huawei)
Der chinesische Smartphone-Anbieter OnePlus will sich von der aktuellen Aufregung um Telefone mit auffaltbaren Displays wie dem Huawei Mate X nicht anstecken lassen. "Wir sehen bisher keine Perspektive, dass diese Technologie den Nutzern etwas von bedeutendem Vorteil bringt, was es nicht schon gibt", sagte OnePlus-Chef Pete Lau der dpa auf dem Mobile World Congress in Barcelona. "Wir werden in nächster Zeit kein auffaltbares Gerät bauen", obwohl sich OnePlus die Technologie schon seit einiger Zeit angesehen habe, sagte Lau.
Ein solcher Verzicht sei "die härteste unternehmerische Entscheidung", betonte er. Besonders wenn jetzt solche Geräte im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit in Barcelona stehen, gebe es Druck aus der Branche und auch aus dem Unternehmen selbst: "Andere haben das, wir haben das nicht, verpassen wir nicht etwas?" Man dürfe sich aber dadurch nicht beeinflussen lassen.
Ein Telefon für den superschnellen 5G-Datenfunk will OnePlus hingegen noch im zweiten Quartal auf den Markt bringen, zunächst in Grossbritannien und Finnland, wo der Netzausbau weiter fortgeschritten sei. In Deutschland wolle OnePlus damit an den Start gehen, wenn die 5G-Netze bereit seien. Aktuell steht noch die für Ende März angesetzt Versteigerung nötiger Frequenzen an, die durch Klagen verzögert werden könnte.
Ein 5G-Telefon sei viel komplexer im Aufbau als bisherige Smartphones, sagte Lau. Speziell im besonders hohen Frequenzbereich müssten Antennen quer durchs Gerät an bestimmten Stellen platziert werden und auch die Materialien des Gehäuses wie Glas dürften nur eine gewisse Dicke haben. "Es ist ein ganz neues Niveau von Komplexität", sagte Lau. OnePlus habe seit 2016 an der Entwicklung von 5G-Smartphones gearbeitet, seit 2017 in Kooperation mit dem Chipkonzern Qualcomm.



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