Knowhow
18.10.2015, 22:32 Uhr
Was Sie über Ladenetzstecker wissen sollten
Die Wahl des richtigen Ladenetzsteckers ist entscheidend, wenn man die Akkus von Smartphone, Tablet und Co. schnell wieder mit Energie versorgen will.
Mein Handy braucht eine Ewigkeit, bis es voll geladen ist, da ist doch irgendwas kaputt!“ Sätze wie diese bekommt man von der Kundschaft immer wieder zu hören, aber nicht immer ist ein defekter Akku schuld. Die Ursache kann auch auf der anderen Seite des Kabels zu finden sein – am Lade-Zubehör.
So praktisch die hohe Verbreitung des Micro-USB-Standards als Ladeschnittstelle ist, der Stecker fürs Bluetooth-Headset eignet sich trotz gleichem Anschluss nicht gleichermassen für das 10-Zoll-Tablet, das Smartphone oder den E-Book-Reader. Ein Lader für ein Headset gibt beispielsweise nur 500 Milliampere aus, gerade mal so viel wie der USB-Anschluss am Computer.
Das reicht zwar für den Mini-Akku der Sprechgarnitur, einen 6.000-mAh-Energiespeicher eines Tablets bekommt man damit aber nur sehr langsam voll. Manche Geräte wie zum Beispiel das iPad arbeiten mit solchen Steckernetzteilen gar nicht erst, selbst wenn das Kabel original von Apple kommt.
Das kann genauso aber auch bei den beliebten Powerbanks passieren, wenn der portable Akku nur eine geringe Stromstärke erreicht. Hier kann es zudem zu Problemen kommen, wenn minderwertige Akkuzellen verbaut wurden, da diese mitunter keinen konstanten Strom abgeben.
Universelle Ladegeräte im Trend
Trotz der beschriebenen Problematiken muss der Kunde nicht für jedes Endgerät zwingend immer den mitgelieferten Netzstecker verwenden, von Zubehörherstellern wie Hama oder Digipower gibt es universelle Ladegeräte, die zudem das gleichzeitige Laden erlauben, beispielsweise eines Tablets und eines iPhones. Desweiteren gibt es auch solarbetriebene Ladehüllen .
Hochwertige Lader erkennen dabei, welches Gerät am USB-Port angeschlossen ist, und stellen die optimalen Werte für schnelles und akkuschonendes Laden ein. Aber auch mit dem im Lieferumfang des Smartphones enthaltenen Stecker ist nicht garantiert, dass das Endgerät damit am schnellsten geladen wird. So kann ein Tablet-Netzteil, das 2,0 mA oder sogar mehr ausgibt, ein Smartphone spürbar schneller wieder auftanken.
Angst vor einem Überladen muss der Kunde indes bei keinem Gerät haben – egal ob mitgelieferter Stecker oder Universallader. Die Ausgangsspannung liegt stets bei fünf Volt, sofern es sich nicht um ein billiges China-Zubehörteil ohne das CE-Prüfsiegel handelt, wie sie immer wieder beispielsweise in Urlaubsländern in Strand-Shops zu finden sind.
Zukunft der Ladetechnik
Vergangenes Jahr hat das EU-Parlament eine Richtlinie beschlossen, nach der die Hersteller einheitliche Ladegeräte auf den Markt bringen müssen, als Frist wurde das Jahr 2017 gesetzt. Unter Umständen hat sich bis dahin aber die Frage, welches Ladegerät man verwenden soll, schon erledigt.
Denn auch wenn das drahtlose Laden über Technologien wie die zum Beispiel von Samsung eingesetzte „Qi“ derzeit nur bei wenigen Endgeräten zum Einsatz kommen, könnte darin die Zukunft der Stromversorgung liegen. Voraussetzung dafür wäre allerdings, dass der derzeit noch sehr schlechte Wirkungsgrad deutlich erhöht wird.