Den perfekten Beamer zu finden, ist nicht leicht
Lens Shift und Trapezkorrektur
Unabhängig vom Einsatzzweck darf man von einem ergonomischen Projektor eine Lens-Shift-Funktion erwarten. Diese verschiebt die Optik in horizontaler oder vertikaler Richtung und gleicht dadurch Trapezverzerrungen aus. Damit lässt sich das Bild exakt und ohne Qualitätsverlust auf die Leinwand ausrichten.
Sparen Hersteller beim Kostenfaktor Objektiv, dann findet man anstatt einer Lens-Shift-Funktion oftmals nur eine Trapezkorrektur, auch Keystone-Korrektur genannt. Diese löst den Bildversatz nicht optisch, sondern auf elektronische Weise, indem sie das Bild neu berechnet. Das kann allerdings mit einer schlechteren Bildqualität einhergehen, weil dann nicht mehr die gesamte Auflösung für das Bild genutzt wird.
Projektionsverhältnis
Bringt der Projektor keine Zoomfunktion mit, lässt sich die Bildgrösse nur über den Abstand zur Leinwand regeln. Die grösste Flexibilität bringen hier stationäre Profi-Beamer wie der Benq LU9715 und der NEC PA803U mit. Für beide stehen mehrere Wechselobjektive zur Auswahl, mit denen sich die Projektoren sehr fein auf den jeweiligen Einsatzort abstimmen lassen.
Ob der Projektor über ein Zoomobjektiv verfügt, zeigt sein Projektionsverhältnis. Dieses gibt das Verhältnis zwischen der Bilddiagonale und der Entfernung des Projektors zur Leinwand an.
Ein Beispiel: Der LG PW1500G bringt es auf ein Projektionsverhältnis von 1,40:1. Das bedeutet, er erzeugt aus einer Entfernung von 1,4 Metern ein Bild, das eine Diagonale von 1 Meter hat. Ein Zoomobjektiv bringt dieser Beamer nicht mit, da er mit einer festen Brennweite arbeitet.
Bei Geräten mit Zoomobjektiv ist das Projektionsverhältnis mit mehreren Werten angegeben, etwa mit 1,38:1 bis 2,83:1 wie beim Sony VPL-VW550ES. Sie stehen für die beiden Brennweiten-Extreme: Der erste Wert beziffert die Weitwinkeleinstellung (1,38 Meter Distanz von der Leinwand ergibt eine Diagonale von 1 Meter), der zweite Wert die Teleeinstellung (2,83 Meter Abstand für eine 1-Meter-Diagonale).
Für kleine Konferenzräume empfehlen sich Kurzdistanzprojektoren. Das sind Beamer mit Weitwinkelobjektiv, die aus einer sehr geringen Distanz zur Leinwand ein grosses Bild erzeugen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der Epson EB-1460Ui, der aus nur 40 Zentimetern Distanz eine Bilddiagonale von fast 1,8 Metern generiert.
Praktischer Nebeneffekt: Weil die Kurzdistanzprojektoren extrem nah zur Leinwand stehen, kommen sie weder dem Präsentierenden noch dem Publikum in die Quere, sodass es damit auch nicht zu störenden Verschattungen auf der Leinwand kommt.
Projektionstechniken
LCD- (Liquid Crystal Display) beziehungsweise 3LCD-Beamer und DLP-Projektoren (Digital Light Processing) heissen die Platzhirsche auf dem Markt. Sie liefern allesamt eine praktisch gleich hohe Bildqualität ab. Pauschal kann man deshalb keinem der beiden Projektionsverfahren den Vorzug geben.
Eine Nische besetzen LCoS-Beamer (Liquid Crystal on Silicon). Sie bedienen sich Techniken aus dem DLP- und LCD-Lager und erreichen dadurch eine noch bessere Bildqualität. Entsprechende Geräte sind allerdings derzeit noch vergleichsweise teuer. Ihr Haupteinsatzgebiet liegt zudem im Heimkinobereich.
Für den geschäftlichen Einsatz sehr interessant sind die LED-Beamer. Das sind LCD- und DLP-Projektoren mit LED-Leuchtdioden, die sich wegen ihrer geringen Wärmeentwicklung sehr kompakt fertigen und damit auch sehr leicht transportieren lassen. Das macht sie wiederum ideal für den mobilen Einsatz. Die LED-Dioden haben zudem eine höhere Lebensdauer als gewöhnliche Projektorlampen.
Zunehmend an Bedeutung gewinnen Laser-Projektoren wie der Benq LU9715 und der Optoma ZH510T. Sie schlagen zwar mit vergleichsweise hohen Anschaffungskosten zu Buche, machen das aber durch eine ausgezeichnete Bildqualität, eine hohe Lebensdauer und eine beeindruckende Leuchtstärke wieder wett.
Anstelle von Lampen setzt ein Laser-Projektor auf Halbleiter, die eine fünfstellige Zahl an Betriebsstunden erreichen können, beim Benq LU9715 zum Beispiel bis zu 40.000 Stunden. Laser-Beamer für den Business-Einsatz beginnen bei etwa 5000 ANSI-Lumen und lassen nach oben hin deutlich mehr Luft als die DLP-, LCD- oder LCoS-Konkurrenz.