Mobilität 27.01.2019, 15:12 Uhr

Zürich liegt beim Fahrzeug-Sharing im europäischen Mittelfeld

Metropolen wie Paris, Barcelona oder Kopenhagen bieten europaweit das grösste Angebot an Sharing-Fahrzeugen. Doch Zürich muss sich nicht verstecken. Die Limmatstadt lässt Berlin, London und Wien hinter sich.
Beim Carsharing-Angebot liegt Zürich hinter Kopenhagen gar auf dem zweiten Platz
(Quelle: Mobility)
Beim Shared-Mobility-Angebot hat Paris europaweit die Nase vorn. Pro 1000 Einwohner stehen in der Hauptstadt Frankreichs knapp 13 gemeinsam genutzte Fahrzeuge bereit, wovon acht Velos und E-Bikes sind. Wie die Studie «Shared Mobility» der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften zeigt, muss sich Zürich in dieser Hinsicht jedoch nicht verstecken. Denn die Limmatstadt liegt mit 6,6 Sharing-Fahrzeugen pro 1000 Einwohner noch vor Grossstädten wie Berlin (5), London (2,1) oder Wien (0,9). Das fanden ZHAW-Studierende des Studiengangs Verkehrssysteme heraus, die nun bereits das vierte Jahr in Folge die Sharing-Konzepte von sieben europäischen Städten verglichen haben.
Betrachtet man den etablierten Carsharing-Markt, dann schafft es Zürich mit 1,2 Autos pro 1000 Einwohner im Europa-Vergleich gar auf Platz zwei. Mehr Autos stehen lediglich in Kopenhagen zur Verfügung (1,8).
Die Sharing-Angebote in der Übersicht
Quelle: ZHAW
Laut der Studie wächst der Sharing-Markt und Flotten werden vergrössert. Allerdings erlebe momentan nur das Bikesharing ein spürbares Wachstum. «Die Bikesharing-Unternehmen nutzen die Gunst der Stunde und bieten zu günstigen Preisen Velos an, die fast überall abgeholt und abgestellt werden können», wird Thomas Sauter-Servaes, Leiter des Studiengangs Verkehrssysteme, in einer Mitteilung der Hochschule zitiert. «Denn die Fahrzeuge sind – anders als beim Carsharing – günstiger in der Anschaffung, nehmen weniger Platz ein und sind ohne Führerschein nutzbar.»
Sauter-Servaes sieht aber noch Verbesserungspotenzial: «Es fehlt ein verknüpftes System. Jedes Sharing-Angebot wird derzeit noch über eine eigene App verwaltet.» Verknüpfungen von ÖV-Abonnements und Sharing-Angeboten seien praktisch nicht vorhanden – und das obwohl gemeinsam nutzbare Roller, Bikes und Trottinetts eine Lösung zum Problem der letzten Meile sein könnten. «Könnte man mit der App oder Abo-Karte eines öffentlichen Personennahverkehr-Unternehmens auch einfach Sharing-Fahrzeuge mieten, die an den Knotenpunkten oder Haltestellen zur Verfügung stehen, würden solche Angebote sicher vermehrt genutzt werden», ist der Studiengangleiter überzeugt.




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