Flash und SSDs revolutionieren das Speichern

Neue Flash-Varianten und Speichertechnologien

Lange hatten die Kunden bei ihren Speicherinstallationen nur wenig Auswahl. Grosse Hersteller wie EMC, HDS, HP, IBM oder NetApp diktierten die Technologien und die Preise. Es dauerte einige Zeit, bis neue Konkurrenten zum Angriff auf die etablierten Strukturen übergingen. Wegbereiter war VMware mit seinen vielen Virtualisierungsmethoden, die längst nicht mehr nur Server betreffen.
Nimble Storage sieht sich als Vertreter dieser neuen Generation von Speichertechnologien. Das Konzept des Unternehmens besteht darin, Flash-Speicher und Cloud-Anbindung zu kombinieren. Gemischte Speicherumgebungen werden hy­brid aus Festplatten und SSDs angeboten sowie als All-Flash – je nach Geschwindigkeitsanforderungen der Applikationsprozesse.
Für die Leistungsanalyse brachte Nimble Storage 2014 das Diagnose-Tool Info-Sight heraus. Die Kunden erhalten damit mehr Möglichkeiten, ihre Hybrid- beziehungsweise All-Flash-Systeme zu überwachen und Performance-Engpässe zu beseitigen.
Um angesichts der vielen neuen Anbieter von Flash-Technologie aufzufallen, reicht Schnelligkeit als alleiniges Kriterium mittlerweile nicht mehr aus. Dem Start-up Tintri zufolge, einem der ersten Anbieter von Hybrid-Arrays, bietet Flash zwar eine hohe IOPS-Leistung, bringt aber neue Pro­bleme mit sich: „Write Amplification, Latenzspitzen, begrenzte Schreibbeständigkeit und nicht zuletzt die sehr hohen Kosten pro Gigabyte.“

Neue Flash-Speicher mit eingebauter Intelligenz

Um die höhere Performance und gleichzeitig die Kosten pro Gigabyte wirklich auszunutzen, distanzieren sich neue Flash-Speichersysteme laut Peter Mahlmeister, Country Manager DACH bei Tintri, durch eingebaute Intelligenz von der ers­ten Flash-Generation. Mahlmeister pointiert: „Schnell ist gut und schön. Wenn man jedoch nicht weiss, wohin die Fahrt geht, ist der schöne Rausch schnell dahin. Anbieter von Flash-Systemen, die ihre Kunden weiter zwingen, in LUNs und Volumes zu denken, werden sehr schnell ihren Marktreiz verlieren.“
Varianten eingebauter Intelligenz findet man heute bei vielen Anbietern, oft als Zusatzsoftware zu den Hybrid- oder All-Flash-Arrays oder gleich in Form von Appliances, die Hard- und Software in ein gemeinsames Paket packen.
Bei SolidFire wiederum ist man auf OpenStack und Private-Cloud-Installationen fokussiert. Dies ist für Firmen von Interesse, die sich vorsichtig in Richtung Cloud-Services bewegen und internes IT-Billing bevorzugen.
Ein Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Start-ups und Software-Anbietern ist die Kooperation von PureStorage und DataCore, die gemeinsam die Virtualisierung per Software-Ansatz attraktiver machen wollen.
Einen ganz eigenen Weg geht X-IO. 2008 brachte das Start-up sein erstes Array mit quasi selbstheilenden Storage Nodes heraus – Intelligent Storage Element (ISE) genannt. Wenn ein Schaden auftritt, wird automatisch auf ein anderes Gerät umgeschaltet. In der aktuellen ISE-Generation werden in einer hybriden Konfiguration mehr Flash-Drives eingesetzt, um zur Performance-Steigerung ein internes Tiering anzubieten, also Daten automatisch auch auf SSDs abzulegen. Insgesamt dient das System nach wie vor dazu, durch eine komplexe Architektur die Leistung von Festplatten zu erhöhen. X-IO sieht sich damit als Alternative zu All-Flash-Arrays.
Michael Speck von X-IO warnt sogar davor, All-Flash-Arrays für die Desktop-Virtualisierung (VDI) einzusetzen: „Das ist nichts anderes, als mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen. Bei aller Berechtigung der All-Flash-Arrays für latenzarme Work­loads mit hoher I/O-Leistung, schiessen sie bei VDI-Anwendungen schlicht über das Ziel hinaus und fallen zu teuer aus.“




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