Storage-Markt
08.04.2015, 15:29 Uhr
Flash und SSDs revolutionieren das Speichern
Viele Anbieter, intelligente Lösungen: Flash-Speicher und Solid State Drives sind reif für den Unternehmenseinsatz und die höheren Kosten zahlen sich aus.
Nachdem die ersten Flash-Speicher 1988 auf den Markt gekommen waren, wurden sie zuerst in Handys, Tablets und USB-Sticks eingesetzt, weil sie klein, schnell, leise und in den dafür benötigten Kapazitäten auch relativ erschwinglich waren. Ihr nicht flüchtiger Speicher behielt ferner – im Unterschied zum flüchtigen Arbeitsspeicher in PCs, Notebooks oder Servern – alle Daten, auch dann, wenn die Geräte ohne Batterie oder Stromanschluss waren.
Flash-Speicher verfügten damit über wesentliche Eigenschaften, auf die die Business-Welt sehr lange verzichten musste. Es war deshalb nur eine Frage der Zeit – und bedurfte einiger technischer Ergänzungen –, bis die Flash-Technologie reif für den Business-Einsatz war. Und einen neuen Namen bekam: Solid State Drive (SSD).
Vor allem in jenen Unternehmen, die sich diese Technologie leisten wollten und konnten, haben sich die flashbasierten, besonders performanten Solid State Drives als zusätzliches Speichermedium mehr und mehr in den Vordergrund geschoben.
Ralf Colbus, Leading Storage Professional bei IBM DACH, skizziert den Stand der Dinge so: „Der Einsatz von Flash-Techologie im Rechenzentrum ist derzeit noch kein Standard, wird jedoch immer mehr zur Normalität. Inzwischen verbauen wir Flash sogar schon in Backup-/Restore-Umgebungen. Fast jeden Tag erschliessen sich neue Anwendungsfelder.“
Trotz der bis vor Kurzem sehr hohen Preise für Flash-Lösungen setzten einige Unternehmen die neue Technologie schon früh beherzt ein. Heute sollten sich mehr Firmen fragen, ob sie nicht ebenfalls bereit sind für diesen Schritt: Höhere Kosten zahlen sich – wie viele TCO-Rechnungen (Total Cost of Ownership) beweisen – spätestens dann aus, wenn sich Konkurrenzvorteile erzielen lassen, weil die anderen Unternehmen noch zögern.
Flash statt Festplatten
Daten zu speichern und zu sichern war schon immer wenig produktiv und kostete Zeit und Geld. Das hat sich auch mit der Diversifizierung der Speichermethoden und -medien nicht geändert. Gestiegene Anforderungen an Schnelligkeit und Zuverlässigkeit führten allerdings dazu, dass neben den einfachen, langsamen (und preisgünstigen) SATA- und SCSI-Platten höherwertige (und teure) Fibre-Channel- (FC) und SAS-Platten (Serial Attached SCSI) immer weiter vordrangen. Deshalb setzen Unternehmen heute sehr viele Speichertechnologien nebeneinander ein. Entsprechend heterogen, komplex und kostspielig sind die Speicherlandschaften in den Rechenzentren.
Ralf Colbus von IBM geht davon aus, dass die langsamen Festplatten schon im Lauf des nächsten Jahres allmählich aussterben werden. Bedingt durch das enorme Datenwachstum, das mit Big Data und dem Internet der Dinge erwartet wird, seien schnelle und skalierbare Medien und Transportwege erforderlich. Laut Colbus gibt es Flash-Speicher zunehmend sogar auf Server-Ebene – als Caching-Lösung oder als Beschleuniger für Anwendungen. Flash als Add-on könnte ihm zufolge zu einer generellen Performance-Steigerung auf sämtlichen Ebenen der Rechenzentrumsarchitektur führen – sowohl intern als auch die externen Verbindungen betreffend. Das Extrem bestünde dann in All-Flash-Lösungen – also in Storage-Arrays, die überhaupt keine Festplatten mehr verwenden.