SAS will seine Software in die Cloud bringen
Im Container in die Cloud und zurück
Diesmal kündigte SAS-Cheftechnologe Oliver Schabenberger aus seinem Arbeitszimmer in Cary (North Carolina) eine überarbeitete Version der Analytik-Plattform «Viya» an. Die Software sei in der Corona-Pandemie teilweise «am Küchentisch» weiterentwickelt worden, sagte er. Dort seien über 50'000 Neuerungen implementiert worden, wobei die grössten Änderungen die Portabilität der Lösung betreffen. Dank der Container-Technologie könne Viya wie bis anhin On-Premises betrieben – und bei Bedarf auch in die Cloud verschoben werden. Für die Orchestrierung unterstütze Viya in Zukunft die Kubernetes-Technologie, sagte der CTO. Sie erlaube den Transfer in Cloud-Umgebungen wie Amazon Web Services, Google Cloud, Microsoft Azure oder Red Hat OpenShift.
SAS will den Anwendern ab dem Verkaufsstart im September ausserdem verschiedene Wartungsoptionen anbieten: monatliche oder halbjährliche Updatezyklen, wobei Patches und Sicherheitsaktualisierungen fortlaufend eingespielt werden. Mit den Optionen adressiert der Hersteller den Wunsch der Kunden, selbst über Updates entscheiden zu können. Bei den On-Premises-Lösungen von SAS hatten die Anwender bis anhin zwar die Wahl, allerdings waren die Aktualisierungen teilweise eine Herausforderung für die Administratoren.
Zur Untermiete bei Microsoft
In der Theorie vollkommen reibungslos sollen SAS-Anwendungen in Zukunft in der Microsoft-Cloud genutzt werden können. Die beiden Unternehmen kündigten am «SAS Global Forum» eine weitreichende Partnerschaft an: Die Algorithmen von SAS lassen sich in Azure, Dynamics 365, Microsoft 365 (sprich Office 365) und der Microsoft Power Platform nahtlos einbinden. «Die Zusammenarbeit mit Microsoft beseitigt Hürden auf dem Weg in die Cloud», kommentierte Schabenberger, der Partnerschaft als «historisch» bezeichnete. Den Anfang macht Viya 4, das ab September zuerst auf Azure bereitgestellt wird.
Das Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG will den Kunden von SAS bei der Migration in die Cloud helfen. Das kündigten die Firmen ebenfalls am «SAS Global Forum» an. In gemeinsamen «Cloud Acceleration Centers» sollen Kundenanwendungen in interdisziplinären Teams entwickelt, umgesetzt und in der Cloud bereitgestellt werden. Dabei hat Microsoft allerdings keinen Fokus, denn KPMG arbeitet ebenfalls mit Alibaba, Amazon Web Services, Google Cloud und IBM sowie Oracle zusammen.