Auftragsvergabe 18.01.2021, 18:15 Uhr

Abraxas liefert System zur Wahlauszählung an St. Gallen und Thurgau

Die Kantone St. Gallen und Thurgau erneuern ihr Ergebnisermittlungssystem für Wahlen und Abstimmungen. Den Zuschlag für den entsprechenden Auftrag haben sie Abraxas erteilt.
Der Hauptsitz der Abraxas in St. Gallen
(Quelle: Archiv Computerworld)
Seit 2003 setzen die Kantone St. Gallen und Thurgau zur Ermittlung und Übermittlung der Ergebnisse bei Wahlen und Abstimmungen die Applikation «WABSTI» ein. Zur Verfügung steht diese auch allen Gemeinden. «Aufgrund des fortgeschrittenen Alters kommt WABSTI an die Grenzen der Anforderungen, die an die Systemarchitektur, die Benutzerführung sowie die Sicherheit von technischen Applikationen im Bereich Wahlen und Abstimmungen gestellt werden», erklärt der Kanton St. Gallen nun in einem Communiqué. Die Staatskanzleien beider Kantone hätten sich deshalb entschieden, eine neue Lösung zu beschaffen.
Den Zuschlag für das neue Ergebnisermittlungssystem hat nun die Ostschweizer Abraxas erhalten, wie der Mitteilung zu entnehmen ist. Von den vier im Ausschreibungsverfahren offerierten Lösungen habe dieses die Systemanforderungen am besten erfüllt. Den Angaben zufolge wurden die Anforderungen von einem Projektteam der St. Galler und Thurgauer Staatskanzleien gemeinsam definiert. Das Ausschreibungsverfahren sei anschliessend parallel durchgeführt worden.

Quellcode wird offengelegt

Beim Abraxas-System handelt es sich gemäss Communiqué um eine Neuentwicklung, die bisher bei keinem anderen Kanton im Einsatz steht. Interessant: Die Staatskanzleien fordern vom Anbieter, dass dieser den Quellcode des Ergebnisermittlungssystems offenlegt. Denn bei den beiden Kantonen zeigt man sich den Angaben zufolge überzeugt, dass die im Rahmen von E-Voting diskutierten Sicherheitsmassnahmen auf alle technischen Hilfsmittel, die bei einem Urnengang zum Einsatz kommen, übertragen werden.
Zeitpunkt und Form der Offenlegung würden nun noch durch die Staatskanzleien festgelegt. Dabei handle es sich um «einen bewussten Paradigmenwechsel» hin zum Prinzip «Sicherheit durch Transparenz», heisst es in der Mitteilung abschliessend.




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