Gefährdetes Home Office
14.12.2020, 19:45 Uhr
RDP-Attacken steigen um 242 Prozent
Die Home-Office-Welle wird von Cyberkriminellen schamlos ausgenutzt. Gemäss einer Studie von Kaspersky haben weltweit Angriffe auf Remote-Desktop-Protokoll-Verbindungen im Vergleich zum Vorjahr um 242 Prozent zugenommen.
Aufgrund der Covid-Pandemie sind viele Mitarbeitenden im Home-Office tätig. Dies führt nicht nur zur Vermischung der PC-Nutzung für private und berufliche Zwecke. Auch das Interesse von Cyberkriminellen wird durch die neue Situation geweckt. So stellten die Experten von Kaspersky im Vergleich zum Vorjahr weltweit eine Zunahme um 242 Prozent von Brute-Force-Angriffen auf Remote-Desktop-Protokolle (RDP) fest.
Der Hintergrund: RDP ist eines der beliebtesten Protokolle auf Anwendungsebene für den Zugriff auf Windows-Arbeitsstationen oder -Server. Computer, die Remote-Mitarbeitern zur Verfügung gestellt und teilweise falsch konfiguriert wurden, nahmen während des ersten Lockdowns weltweit zu, ebenso die Anzahl von Cyberangriffen auf diese. Im Zuge solcher Attacken wurde in der Regel versucht, mithilfe der Brute-Force-Methode an Nutzernamen und die dazugehörigen Passwörter für RPD zu kommen. War diese Strategie erfolgreich, erhielten Cyberkriminelle Fernzugriff auf den Zielcomputer im Netzwerk.
RDP-Angriffe schnellten ab März in die Höhe
Seit Anfang März ist denn auch gemäss Kaspersky die Anzahl der sogenannten «Bruteforce.Generic.RDP»-Erkennungen in die Höhe geschossen, was dazu führte, dass die in den ersten elf Monaten des Jahres 2020 festgestellte Gesamtzahl global um etwa das 3,4-fache gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 gestiegen ist. Zwischen Januar und November 2020 wurden weltweit 3,3 Milliarden auf Remote-Desktop-Protokolle festgestellt. Im gleichen 11-Monatszeitraum 2019 waren es noch 969 Millionen Angriffe.